»endorphina« backt besser

Gutes Essen macht glücklich

Es ist nicht gerade einfach, die Backkünstler zu finden. Wer sie dann aber gefunden hat, ist in einer anderen Welt angekommen. Hinter der Einfahrt in den Hof an der Elsenstraße 52 erwartet den hungrigen Kunden ein Ort, der mit Berlin so gar nichts mehr zu tun hat. Wie auf dem Land findet sich hier das Hofcafé mit der gläsernen Backstube von »endorphina«.

Hände arbeiten.                                                                                                                                                      Foto: pr

Im Café gibt es die wunderbaren Brote, und gleichzeitig können die Kunden bei einem Kaffee die Bäcker in der Backstube bei ihrer Arbeit beobachten. Hier gibt es keine industriellen Treibmittel, der Brotteig hat die Zeit, die er braucht. Dabei wird Gluten so weit reduziert, dass es gut verträglich ist.
Das Kneten des Teiges wird von Hand gemacht. Insgesamt 25 Mitarbeiter sind mit der Herstellung und dem Vertrieb der veganen und einigen glutenfreien Getreideprodukte beschäftigt. Von Natursauerteig bis zu britischen Scones und französischen Croissants findet jeder Gourmet etwas. Besonders beliebt sind die Scones. Die Herstellung dieser Spezialität ist eine Kunst für sich. Der Teig muss eine zarte Süße haben, etwas rosinig mit einem nicht zu festen Innenteig. Die Kunden lieben dieses zarte Gebäck mit Beeren und einer hauchdünnen Glasur.
Die Idee für eine Backstube entstand im Jahr 2002. Die Heilpraktikerin Katharina Rottmann entschied sich, nicht mehr Krankheiten zu behandeln, sondern ein gesundes Produkt herzustellen. Naheliegend war die Brotherstellung. Brot isst jeder und häufig in großen Mengen. Mit zwei Partnern wagte sie, gesundes Brot und Gebäck, das gut schmeckt und bio ist, herzustellen. Die Wege der Gründer trennten sich. Seit 2012 führt Rottmann den Betrieb allein. Sie kennt alle ihre Lieferanten persönlich. Das Biomehl bezieht sie von »Paulicks Mühle«, einem inhabergeführten Betrieb, der sein Korn ausschließlich aus Brandenburg bezieht. Bei »endorphina« werden pro Woche ungefähr zweihundert Brote gebacken. Da Brot ein leicht verderbliches Produkt ist, werden die nicht verkauften Reste an Schweinebauern abgegeben.
Etwa zwei Drittel der Lieferungen gehen an kleine Naturkostläden. Ziel ist es, dicht am Verbraucher zu sein. Folglich finden Kunden »endorphina«–Produkte auf Märkten, in Markthallen und in der Gastronomie. Das Interesse, in Biosupermärkten gelistet zu sein, hält sich in Grenzen. Da müssten sie billiger produzieren und wären dann bei einer industriellen Produktion, zwar mit Bioprodukten, aber mit dem Einsatz von Maschinen.
Rottmann beschäftigt Menschen aus elf Nationen, bildet drei Bäcker aus, der jüngste Mitarbeiter ist 16 Jahre alt, der älteste 70.

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https://www.endorphina.de
Hofcafé endorphina,
Elsenstr. 52
Bioase44,
Karl-Marx-Str. 162
Biosphäre, Weserstr. 212
Märkte: Dicke Linda,
Maybachufer