Fabrik wird zum Wohngebiet

Vorstellung der Planungen zum neuen Quartier in der Glasower Straße

Seit 1878 ist die Dachbahnenfabrik Quandt in der Glasower Straße ansässig. Jetzt wird dort ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Firma Quandt hat dort 2016 die Produktion aufgegeben und das Gelände an Investoren verkauft. Jeweils rund 100 Wohnungen, eine Kita mit 60 Plätzen und eine Gemeinschaftseinrichtung für die Nachbarschaft sollen auf dem Firmengelände und auf der gegenüberliegenden Straßenseite entstehen.

Modell.Foto: fh

»Ein Stück Neuköllner Geschichte geht damit zu Ende«, sagte Baustadtrat Jochen Biedermann bei der Vorstellung der Pläne am 22. September. Dafür entstehe aber etwas Neues, wofür dringender Bedarf bestehe.
Biedermann freut sich besonders über die Anwendung der »kooperativen Baulandentwicklung«, wonach 30 Prozent der Wohnungen zu sozial verträglichen Mieten (für 6,50 Euro pro Quadratmeter) entstehen sollen.
An der Straßenfront ist eine fünfgeschossige Bebauung mit einem Staffelgeschoss geplant. Die Geschosshöhe von 2,80 Metern orientiert sich an dem bestehenden Gebäude in der Glasower Straße 11. In der zweiten Reihe sollen in offener Bebauung zwei bis dreigeschossige Gartenhäuser entstehen. Die Kita wird in einen Querriegel am östlichen Ende einziehen, davor entsteht eine Freifläche. Auch die Firma Quandt wird sich nicht vollständig vom Standort verabschieden. Sie wird dort weiterhin Büro- und Verkaufsräume zur Verfügung haben.
Bei der Gestaltung der Fassaden sollen voraussichtlich Klinkersteine zum Einsatz kommen, um an die Industriearchitektur zu erinnern.
Parkplätze werden in eine Tiefgarage mit rund 70 Stellflächen verlegt. Dabei sollen auch Aufladestationen für E-Autos eingerichtet werden. Für Fahrräder soll es ebenfalls Stellplätze geben.
Im Frühjahr nächsten Jahres ist der Abriss der Hallen ge­plant, anschließend muss eine umfangreiche Schadstoffsanierung des Bodens durchgeführt werden. Mit der Fertigstellung des Projekts wird in ungefähr zwei Jahren gerechnet.
Bis einschließlich 12. Oktober dauert die »Frühzeitige Bürgerbeteiligung«, bei der Interessierte die Planungen einsehen und ihre Bedenken und Einwände vortragen können.

mr.
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