Was lange währt wird auch noch was

Flüchtlingsunterkunft auf dem BEWAG Sportplatz ist fertig

Mehr als drei Jahre ist es her, als die ersten Planungen für eine Flüchtlingsunterkunft auf dem ehemaligen BEWAG Sportplatz der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Jetzt stehen hier 40 Container in Reih und Glied. Mitte August sollen die ersten Bewohner einziehen.
Vorher allerdings hatten die Nachbarn Gelegenheit, sich im Rahmen eines Tages der offenen Tür am 19. Juli ein Bild über die neue Gemeinschaftsunterkunft zu machen. Vertreter der »Tamaja Gemeinschaftsunterkünfte GmbH« als Betreiber der Unterkunft, des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) und des Bezirksamtes Neukölln waren ebenfalls vor Ort, um Fragen zu beantworten.

Container sind besser als nichts.                                                                                                                   Foto: mr

»Hier ist man schnell mittendrin«, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel in seinem Grußwort.
Die gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr biete die Möglichkeit, dass die Bewohner an der Normalität des Stadtlebens teilhaben, und Normalität sei das wichtigste für eine gelingende Integration.
Michael Elias, Geschäftsführer der »Tamaja« sagte, die Bewohner sollen an möglichst vielen Angeboten außerhalb der Unterkunft teilnehmen, damit sie schnellstmöglich einen eigenständigen Weg in ihrer neuen Heimat finden.
Die Unterkunft ist für 160 Personen konzipiert, denen zwölf Mitarbeiter zur Seite stehen. Jeder Container besteht aus zwei Räumen mit Dusche, Toilette und einer kleinen Küche. Vier Menschen können hier leben.
Daneben gibt es Gemeinschaftsräume und Räume für die Kinderbetreuung. Parallel dazu wird versucht, die Kinder möglichst in den Kitas der näheren Umgebung unterzubringen. Das sei für das Erlernen der deutschen Sprache und die Integration die deutlich bessere Lösung als die Betreuung in der Unterkunft, sagte Elias. Auch für die schulpflichtigen Kinder sollen passende Schulen im Bezirk gefunden werden.
Wer hier einzieht, wird dem Betreiber erst kurz vorher bekannt gegeben, die Entscheidung darüber liege beim LAF, sagte Elias. Die Dauer des Aufenthaltes werde vom Status und von der Bleibeperspektive abhängen. Er rechne jedoch damit, dass die Bewohner über einen längeren Zeitraum dort leben werden.
Die Unterkunft selber soll für mindestens fünf Jahre bestehen bleiben.

mr