Weniger Fußschweiß dank Männertreu
Frauenlist, Grindheil, Heil aller Schäden, Hühnerraute, Allerweltsheil, Köhlerkraut, Männertreu, Veronika, »Steh auf und geh weg«, sind nur einige der volkstümlichen Namen des Ehrenpreises (Veronica chamaedrys). Sein botanischer Name ist ein Gemisch aus lateinisch und griechisch. Das kommt daher, dass bereits Dioskurides seine Heilwirkung beschrieb.
Der Ehrenpreis ist in Mitteleuropa zu Hause und steht am liebsten in lichten Wäldern, an Wegrändern und auf trockenen Wiesen. Es gibt über 300 Arten von ihm. Früher wurde er zu den Braunwurzen gezählt, heute gehört er zu den Wegerichgewächsen.
Schon im Mittelalter stand er in hohem Ansehen. Sogar eine Heilwirkung gegen Pest und Aussatz wurde ihm nachgesagt, heutzutage sind wir schon froh, dass er juckende Hautprobleme lindert, dazu läßt sich aus ihm eine Salbe zubereiten. Trotz seiner vielen Heilwirkungen wurde in der Neuzeit kaum zu ihm geforscht. Ansonsten werden seine Wirkungen als Tee aus dem getrockneten Kraut genossen: Beruhigend, Stoffwechsel anregend, blutreinigend, harntreibend, schleimlösend und schweißtreibend, vor allem bei übermäßigem Fußschweiß können warme Fußbäder mit Ehrenpreis helfen.
Im Volksmund heißt der Ehrenpreis auch Gewitterblümchen, da die Menschen glaubten, dass er entweder in gewitterreichen Jahren vermehrt blüht oder sein Abpflücken Regen oder Gewitter hervorruft.
Das bitter herb und etwas balsamisch schmeckende Kraut wird im Sommer mit den Blüten gesammelt. Das frische Kraut ist eine gute Ergänzung zu grünen Smoothies, denn es enthält viele unterschiedliche Vitamine und Eisen.
Allerdings können große Veronika-Bestände auf Viehweiden bei Rindern zu Vergiftungserscheinungen durch die darin enthaltenen Saponine führen.
Der Ehrenpreis gleicht einem harmlosen, kleinen Wildkraut, doch mit seinen leuchtend blauen Blüten erfreut er uns derzeit am Wegesrand. Ein zweiter Blick lohnt, denn beim Ehrenpreis handelt es sich um eine sehr vielseitige Heilpflanze.
Eva Willig