»Kidical Mass« radelt durch den Kiez
Gemeinsam mit Kindern auf der Straße Fahrrad fahren – mit Laufrad, Kinderrad, Anhänger oder Familienlastenrad – die »Kidical Mass« am 27. Mai machte es möglich.
Die »Kidical Mass« ist der kleine Ableger der »Critical Mass«, bei der an jedem letzten Freitag im Monat Radfahrer gemeinsam, aber unorganisiert die Straßen erobern, indem sie im Verband über mehrere Stunden kreuz und quer durch die Stadt fahren.
Im Gegensatz dazu ist die »Kidical Mass« eine angemeldete Demo, die von der Motorradstaffel der Polizei begleitet und geschützt wird. Kinder unter acht Jahren dürften sonst nicht auf der Fahrbahn fahren.
Rund 500 Fahrradfahrer waren gekommen, die Hälfte davon Kinder.Vom Reuterplatz ging es unter lustigem Geklingel über eine Strecke von sechs Kilometern zum Weichselplatz. Auf halber Strecke, auf dem Schulcampus der Aziz-Nesin-Schule und Carl-von-Ossietzky-Schule, wurde eine kleine Pause eingelegt.
Organisiert wird die Demo vom »Netzwerk Fahrradfreundliches Neukölln«. Die Intention dabei ist, deutlich zu machen, dass Kinder einen ebensolchen Anspruch auf Bewegungsfreiheit im öffentlichen Raum haben wie andere Verkehrsteilnehmer. »Wir setzen uns ein für eine progressive Fahrradpolitik«, sagte einer der Organisatoren.
»Wir wollen ein Signal setzen und die Schüler dazu animieren, mit dem Fahrrad zur Schule zu kommen«, sagte die Schulleiterin der Aziz-Nesin-Schule, die die Veranstaltung mit organisiert hat. Die deutsch-türkische Europaschule habe zwar viele Schüler aus anderen Bezirken, für die der Weg mit dem Fahrrad zu weit wäre. Die Kinder aus dem direkten Einzugsbereich der Schule könnten aber durchaus mit dem Fahrrad kommen. Das würde auch das morgendliche Verkehrschaos vor der Schule verringern, wenn die BVG-Busse ankommen und gleichzeitig die Autos der Eltern, die ihre Kinder zur Schule bringen, in zweiter Reihe parken.
mr