Gesamtkunstwerk »Valentin Stüberl« wird zehn
Als Peter Großhauser das heutige »Valentin Stüberl« 2008 anmietete, war es einfach nur hässlich. »Was man hässlich machen kann, war dort drin« erzählt er. Der Künstler und Innenarchitekt warf die Hässlichkeit raus und stellte einfach Bierbänke rein. Auf Bierbänken muss man zusammenrutschen, zwischen den Leuten entsteht etwas, sie lernen sich kennen.
Vom ersten Tag an gab es im »Hinterstüberl« Konzerte und Ausstellungen. »LaBrassBanda« spielten eines ihrer ersten Konzerte hier, Quentin Tarantino feierte hier schon Silvester. Und dann ist da noch Simi Simon, sie gehört von Anbeginn an zum Team, seit 2013 hat sie ihre eigene Show im »Stüberl« – regelmäßig lädt sie zwei prominente Gäste ein. »Simi will« ist eine Kneipentalkshow, intim, unterhaltsam, und ein bisschen »Fame« gehören auch dazu. So saßen Jörg Sundermeier vom »Verbrecher Verlag«, Alexander Hacke von den »Einstürzenden Neubauten« und andere Schauspieler und Künstler schon mit ihr auf der Bierbank. Der Wurstsalat, den es gibt, ist legendär, das Geheimnis ist die Soße, die Peter oder Anette immer selbst machen.
Das »Valentin Stüberl« hat seinen Namen vom Humoristen Karl Valentin. Peters zweite Kneipe heißt übrigens »Liesl«, die er liebevoll »die Liesl« nennt und die nach Valentins kongenialer Partnerin Liesl Karlstadt benannt ist. »Dürfen ist Pflicht« steht im »Valentin Stüberl« an der Wand – eine Ermutigung: »Traut euch, ihr selbst zu sein – ohne müssen«.
Jetzt werden zehn Jahre gefeiert. Er ist »stolz auf sein Team, auf die Gäste und aufs Stüberl«. Sein Team nennt ihn nicht Chef, sondern »Herr Direktor«. Das Team ist Familie, aber die große Familie sind die Stammkunden und Gäste. Für Peter ist das »Valentin Stüberl« mehr als eine Kneipe, es ist eine »klassische soziale Plastik, ist Kunstform. Die Kneipe ist mit den Gästen ein Gesamtkunstwerk.«
jr
Donaustraße 112
täglich ab 18 Uhr
www.facebook.com/valentinstueberlin/
»Simi will«: www.simiwill.de
Nächste Kneipentalkshow am 9. Juni