Japanische Gemeinschaft auf Neuköllner Boden
Wer hätte vermutet, dass es in Neukölln eine kleine, hoch aktive Japanische Gemeinschaft gibt? Allein im Haus, in dem die Künstlerin Tamiko Yamashita arbeitet, leben vier weitere Japaner. Sie selbst kam 1972 zur Kunstweiterbildung nach Berlin und studierte hier bis 1977 Mode Design an der Hochschule der Künste. Dort lernte sie ihren deutschen Mann kennen, und seitdem lebt und arbeitet sie in Berlin. Die diplomierte Modedesignerin hat in Neukölln ihr eigenes Mode- und Textilatelier.
Im Neuköllner Kiez ist sie mit ihrem Studio schon lange eine anerkannte Institution. In der Kranoldstraße 5 gibt sie schon seit Jahrzehnten Nähkurse für Anfänger und Fortgeschrittene, Schnitt- und Patchworkkurse und betreibt dazu eine Maßschneiderei. Ihre Leidenschaft ist die Textilkunst, die sie auf zahlreichen Ausstellungen und in Galerien zeigt. Ihre Werke sind in Japanischer und Europäischer Tradition verwurzelt.
2011 gab es vor der Hauptinsel Japans ein Erdbeben, das zu den schwersten je in dieser Region gemessenen Beben zählt. Das löste einen Tsunami aus, der auf einer Küstenlänge von 580 Kilometern zu verheerenden Zerstörungen führte. Die Flutwelle beschädigte dabei drei Atomkraftwerke an der Küste Nord-Japans, was dann in dem bei Fukushima zum Supergau führte.
Aus Solidarität mit allen Tsunamiopfern gründete Frau Yamashita den Verein »Hoffnung-Kibō-Berlin-Japan e.V.« deren erste Vorsitzende sie auch ist. Kibō ist das Japanische Wort für Hoffnung. Neben der Hilfe für Betroffene der Erdbeben- und Tsunamikatastrophe tritt der Verein für Völkerverständigung ein, steht für bürgerliches Engagement und wirbt gegen Atomkraft. Finanziert wird die Hilfe von Sponsoren, Spenden und aus dem Erlös zahlreicher kultureller Veranstaltungen.
rr
Aktuell gibt es am 17. März ein »Deutsch-Japanisches Kunstfestival«. Ab 15:00 öffnet in der Philipp-Melanchthon-Kirche in Neukölln, Hertastraße 11 die 1. »Künstlerbühne« mit Künstlern aus beiden Ländern. Geboten wird Musik und Tanz, an zahlreichen Ständen präsentieren Kunstschaffende ihr bildnerisches Werk und auch das Kulinarische kommt nicht zu kurz dabei. Der Eintritt ist frei!
Näheres unter https://www.hoffnung-kiboo-berlin.com oder www.facebook.com/hoffnungkiboo/.