Mädchentreff in der Weisestraße hat weitere fünf Jahre
»Wir hatten Glück, unser Vermieter ließ mit sich reden«, schreibt die »Schilleria« am 11. Dezember auf ihrer Facebookseite. Nach 15 Jahren Jugendarbeit und Empowerment für Mädchen aus dem Kiez drohte dem Jugendclub das Aus. Am 15. September kam die Kündigung, darauf folgte eine Welle der Solidarität. Berlinweit berichteten Presse und Rundfunk, die »Schilleria«-Mädchen starteten eine Flyer- und Plakataktion.
Der für Wohnungspolitik zuständige Stadtrat Jochen Biedermann (B90/GRÜNE) ist erleichtert, dass die Schilleria der Verdrängung entkommen ist, will sich aber »nicht mit fremden Federn schmücken«, denn verantwortlich für diesen Erfolg ist sein Amtskollege Falko Liecke (CDU), Stadtrat für Jugend und Gesundheit. Er stand der »Schilleria« in den Verhandlungen zur Seite und konnte gemeinsam mit ihnen und dem Vermieter eine Lösung für die nächsten fünf Jahre erwirken. »Über die Höhe der Miete wurde Stillschweigen vereinbart«, heißt es offiziell.
Die »Schilleria« ist aber nicht die einzige soziale Einrichtung für Jugendliche, die bedroht ist. Laut Tagesspiegel seien berlinweit in den letzten zwei Jahren 50 Kinderläden gekündigt worden oder hätten drastische Mieterhöhungen erhalten. Neukölln sei mit am stärksten betroffen. Für den Jugendclub »Sunshine Inn« und den Familientreff »Sonnenblick« in der Weißen Siedlung, denen gekündigt worden war, konnten Übergangslösungen gefunden werden. Anschließend soll es in der nächsten Umgebung Ausweichräume geben. jt