Sanddorn als Orangenersatz
Sanddorn galt in der DDR als Orangenersatz und hatte den Vorteil, auch dort zu wachsen. Sanddorn gehört zur Familie der Ölweidengewächse und ist zweihäusig. Die Büsche werden bis zu fünf Meter hoch und kommen ursprünglich vermutlich aus dem Altai-Gebirge, der mongolischen Steppe und dem tibetischen Hochland. Inzwischen wächst er fast auf der ganzen Welt.
Bei uns wächst Sanddorn kleinteilig im Rollberg, wo leider nur Büsche des einen Geschlechts stehen. Diverse große Büsche sind in der Nähe des Heidekampgrabens und am Richardplatz zu finden.
Sanddorn wird auch Weidendorn, Dünendorn, Haffdorn, Seedorn, Rote Schlehe und Sandbeere genannt und steht unter Artenschutz.
Er wächst sogar auf Dünen. Wegen seiner hohen Anpassungsfähigkeit ist er sowohl in Küstenregionen als auch in hohen Gebirgslagen zu finden. Er blüht ähnlich wie Hamamelis, bevor er Blätter entfaltet.
Sanddornbeeren weisen einen ungewöhnlich hohen Vitamin-C-Gehalt auf, mehr als Zitronen oder Orangen. Außerdem enthält Sanddorn in geringen Mengen auch Vitamin B12, welches sonst fast ausschließlich in tierischen Nahrungsmitteln vorkommt und mehr Betakarotin als jede Möhre. Außerdem sind in 100 Gramm Sanddorn bis zu 15 Milligramm Vitamin E enthalten, was der halben Tagesdosis eines Erwachsenen entspricht. Vitamin E ist für uns wichtig, weil es der Haut, unserem größten Organ, besonders hilft. Es soll vor Hautalterung und Entmineralisierung der Haut schützen und sie vor Austrocknung bewahren. Zusätzlich sind in seinen Früchten folgende Spurenelemente enthalten: Jod, Kobalt, Kupfer, Eisen.
Aus den Beeren lässt sich sowohl Saft als auch Likör, Süßwaren und vieles mehr herstellen. Die Kerne werden zur Gewinnung von hochwertigem Pflanzenöl für Hautpflegeprodukte verwendet. Dieses Öl tut bei Sonnenbrand, aber auch bei Dekubitus – das sind Druckgeschwüre – gute Dienste.
Zur Wirkung des Sanddorns wird in Kanada und Finnland im Zusammenhang mit Krebstherapien geforscht. Fest steht, dass Sanddorn adstringierend wirkt.
Eva Willig