Das Label »Mechatronica« macht erfolgreich Elektronik
Die Musiklegende »Kraftwerk« könnte das Vorbild der Gründer von »Mechatronica« gewesen sein, denn Federico und Daniel sind fasziniert von der Verbindung von Mensch und Maschine und der Musik, die aus dieser Symbiose entsteht. Eigentlich ist ihnen dieser Vergleich zu einfach, schließlich sind »Kraftwerk« der Ursprung fast aller elektronischer Musik, und gerade davon wollen sie sich abgrenzen.
Die Berliner Clubszene wird ihrer Meinung nach von immer gleichem, massentauglichem Minimal und Techhouse dominiert.
Federico aus Italien und Daniel aus Chile lernten sich in einem Deutschkurs kennen. Als sie dann vor fünf Jahren ihre erste Party im »Sameheads« veranstalteten, setzten sie auf analoge Geräte und industriellere Klänge. Damit trafen sie den Nerv einer Nische, und bald folgten Partys im »Loophole« und in der »Griessmühle«, auf denen mittlerweile Künstler aus der ganzen Welt spielen.
Im Kontrast zu ihrer Musik wirken die Jungs auf der Terrasse ihres Stammcafés erstaunlich ruhig und zurückhaltend. Sie sind keine abgehobenen Paradiesvögel der Partyszene, sondern ernsthaft und professionell. Für sie steht das Produzieren von neuen und andersartigen Sounds im Mittelpunkt. »Das ist mehr als nur Knöpfe drehen«, erklärt Daniel. »Wir wollen eher in Richtung Live-Konzert und Performance gehen«. Im Laufe der Jahre sind noch Casper aus Dänemark und Milan aus den Niederlanden zu »Mechatronica« dazugekommen. Beide zog es wegen ihrer Liebe zur Musik nach Berlin.
So schillernd und aufregend man sich das Leben als Dj und Produzent auch vorstellt, in der Praxis bedeutet es viel Arbeit. Zum Leben reicht es den Wenigsten, und so arbeiten alle vier nebenher in den unterschiedlichsten Jobs. Seit einem Jahr ist aus »Mechatronica« ein richtiges Label geworden. Drei Platten sind schon veröffentlicht und weitere mit unkommerzieller Musik, die sonst wohl nie auf Vinyl käme, sollen folgen.
Ihre Platten wollen sie in Plattenläden in ganz Europa bringen. Die Neuköllner haben ohnehin große Pläne: bald geben sie eine Party in London.
Wenn sie nicht gerade an den Reglern stehen, Künstler vom Flughafen zur »Griessmühle« fahren oder eine Sendung für »Radio Rixdorf« moderieren, grillen sie oder spielen Ping Pong am Maybachufer, erzählen die Jungs, denn das sei der »Mechatroncia Sport«.
jt
Mechatronica sind auf soundcloud oder Facebook. Nächste Party: 24h Mechatronica in der Griessmühle, Samstag, 14. Oktober ab 22 Uhr