Testessen aus dem Netz
»Marley Spoon« steht für »Koche besser. Lebe smarter.« Das klang gut. Ich wollte das ausprobieren.
Das Unternehmen verschickt im Paket drei verschiedene Gerichte für je zwei Personen. Die Gerichte werden dann in der heimischen Küche zubereitet. Es entsteht kein Essensabfall. Der Weg in den Supermarkt wird überflüssig, und ich werde vor Impulskäufen bewahrt.
Nachdem ich mich auf der Homepage nur mit fremder Hilfe orientieren konnte und mir dann erst die Bestellung gelang, musste ich nur noch warten.
Erstaunt stellte ich fest, dass ich als Kunde über jeden Schritt, den das Unternehmen für mich machte, informiert wurde. Ich wusste, wann das Paket gepackt wurde, wann es versendet wurde und wann es ankommt. Ich durfte sogar eine Zeitspanne wählen. Und was noch schöner war: Es klappte alles wunderbar. Ich war fasziniert.
Beim Auspacken der Nahrungsmittel war ich wieder erstaunt: Jedes Gericht hatte sein eigenes Tütchen, alles war mit Kühlelementen versehen, und selbst eine ausführliche Kochanleitung in großer Schrift auf Pappe entdeckte ich. Der Papierabfall war jedoch enorm.
Dann machte ich mich ans Kochen. Auch das klappte problemlos. Die Anleitungen sind auch für Menschen geschrieben, die sich selten mit Nahrungszubereitung beschäftigen. Die angegebene Arbeitszeit stimmte, und es schmeckte gut.
Die Berge, die an Kochgeschirr entstanden, waren allerdings nicht angekündigt. Damit hatte ich ein Problem, denn wenn ich koche, ist, wenn das Essen fertig ist, kaum eine Spur von Kochgeschirr zu entdecken.
Ein kleiner Wermutstropfen war dann doch dabei. Ich vergaß zu kündigen und erhielt eine Woche später wieder drei Gerichte. Die vergammelten dann leider, weil ich verreisen musste.