Mädesüß für süße Mädchen und gesüßtes Met
Echtes Mädesüß (Filipendula ulmaria) steht im Körnerpark, aber auch neben den Kuhweiden in Rudow. Früher wurde sie zu den Spiersträuchern gezählt, ist aber ein Rosengewächs.
Normalerweise gelten die verschiedenen Weidenbäume und der aus ihrer Rinde gewonnene Tee als biometrische Vorlage für Aspirin, aber auch Mädesüß enthält Vorläufersubstanzen der Salicylsäure, die der einzige Wirkstoff des schmerzlindernden Mittels ist.
Mädesüß war als Heilpflanze schon den alten Griechen bekannt, bei den keltischen Druiden galt sie als heilig, und sie wird auch im ausgehenden Mittelalter schon als Hilfe bei Erkältungen beschrieben. Es wurde früher aber auch so Schräges von ihr behauptet wie, dass das Kraut, äußerlich angewandt, Geschwüre zerteilen und Pfeile und Dornen ausziehen sollte und sowohl gallenreinigend, als auch nützlich bei der Roten Ruhr sei.
Früher wurden Mädesüß-Blüten zum Aromatisieren von Wein und Met genutzt. Es steht in einzelnen Beschreibungen, dass die Triebe und die Wurzeln essbar seien. Bitte grabt sie nicht aus!
Der Blüten könnt Ihr Euch gerne bedienen. Ein Tipp: Packt einen Blütenstängel in eine Schüssel und übergießt ihn mit Schlagsahne, lasst ihn eine halbe Stunde darin liegen und schlagt dann die Sahne auf!
Mädesüß wurde früher als Streukraut genutzt. Morgens wurden Blüten auf den Holzfußboden gestreut, über den Tag verteilte sich der angenehme Geruch im Raum, abends wurde das Kraut zusammengekehrt, der feine Geruch blieb. Noch heute finden sich getrocknete Blüten in Potpourris.
Eva Willig