Die neue Weltküche ist am Maybachufer vor Anker gegangen

Von Rom nach Tokio in zwei Minuten

Nachdem wenige Meter entfernt die Songwriterbühne der »Ofen Bar« leider vor geräuschüberempfindlichen Nachbarn kapitulieren und das preismutige Edelsteakkonzept des »Filetstück Pigalle« irgendwie erwartet am Kiez scheitern musste (für August wird anwohnertypischere Küche versprochen), tut sich direkt am Maybach­ufer auch ganz schön was: Tags behaupten sich auf der Marktmeile dank Weltpublikum kreative vegane Donuts von »Brammibal’s« neben korrekten Burgern und anderen Veganküchen­snacks im Café »rily«. An der Ecke Hobrechtstraße übernimmt bald der Restlebensmittelverwertungsvorreiter »Restlos glücklich« aus der Kienitzer das »Hepcat’s Corner« und das »Café Jacques« und die »Bread Station« sind längst Klassiker.

Mördermäßig beleuchtete Pizza.                                                                                                                  Foto: hlb

Ex-«Eckbert«-Kenner werden sich über das durch viele Spiegel und buntes Bauklötzchendesign etwas eisdielige Interieur des originellen Focaccia- und Pastalokals »Ammazza che pizza« (mördermäßige Pizza) von Davide und Jeanette Gravina wundern. Echt römisch, ihre dicken, belegten Teigfladen. Die Arancini-Risot­tokroketten sind auch eine Empfehlung. Bei gutem Wetter mundet der Aperitivo am besten draußen auf der belebten Biergartenecke. Gleich gegenüber: der ambitionierte Feinkost- und -trunk-Edelspäti »DION & Gefolge«, der am 12. August eröffnet. Holt Euch einen Freischnaps!
Das »Nansen« wurde überraschend zum Japaner. Auch hier authentische, aber »gegenkulturelle« Tokioter Izakaya-Kneipenküche mit vielen fleischigen, fischigen und gemüsigen, frittierten oder holzkohlegegrillten Stückchen und Spießchen samt Sößchen.

AUF die Stäbchen, fertig, los!                                                                                                                         Foto: hlb

In der offenen Küche des »Life Berlin« wird ein breites Angebot inklusive Sushi, Currys, Nudelsuppen oder Tofugerichten gezaubert, alles mit eigener Note in modern farblosem Ambiente. Einen guten Querschnitt bietet das zusammenstellbare Menu für 20 Euro. Inhaber Kato führte bereits zehn Jahre in London ein ähnlich konzipiertes Lokal, jetzt bringt sein höflich-freundliches Serviceteam japanischen Stil in den Reuterkiez. An der Bar schmecken Asahi vom Fass, Sake-Reisweine und Cocktails nach »Tokyo Nightlife«; die Klos sind allerdings so karg wie zuvor. Das »Life Berlin« spricht sich jedenfalls mächtig rum.

hlb
Ammazza che Pizza, Maybachufer 21,
Di – So 12 – 22 Uhr, www.ammazza.de, facebook: ammazzachepizza
Life Berlin, Maybachufer 39, Di/Mi 12 – 2, Do/Fr 12 – 3, Sa/So 12 – 0, facebook: lifeberlinlife