Und ewig mehrt sich der Müll
Neukölln hat ein Müllproblem, denn viele Anwohner halten die Gehwege für Mülldeponien.
In der Antwort zur Großen Anfrage der CDU in der Bezirksverordnetenversammlung vom 29. März erklärte Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey als Chefin des Ordnungsamtes erst einmal die Zuständigkeiten. Die liegen nämlich bei der BSR, die aber erst tätig wird, wenn das Ordnungsamt einen Auftrag erteilt. Die entsprechenden Informationen zum Müllaufkommen erhält es durch Meldungen von Anwohnern über das »Ordnungsamt Online« oder durch Streifengänge der Mitarbeiter. Allerdings sind 350 Kilometer Straßenland nur schwer von den gerade mal 39 Außendienstkräften zu überwachen.Nach Auswertung der Müllmeldungen hat das Bezirksamt inzwischen 15 Hotspots der am stärksten vermüllten Straßen ermittelt, die mindestens einmal die Woche abgelaufen werden. Trotzdem sei es praktisch unmöglich, Müllrowdys auf frischer Tat zu ertappen, denn so dreist, ihren Müll in Sichtweite der Ordnungsamtsleute abzuladen, seien die dann doch nicht. »Ich würde mich gerne auf die Lauer legen, das geht aber nicht. Wir sind nicht die Polizei«, sagte Giffey.
Sie setzt daher auf Überzeugungsarbeit durch Kampagnen wie die Putzaktion »Schön wie wir«, bei der Nachbarschaftsinitiativen ihren Kiez säubern.
hvh