Ingo Gerken und Florian Neufeldt im Saalbau
Die Galerie im Saalbau bietet derzeit einen etwas ungewöhnlichen Anblick. Ein Teil der Wandpaneele ist abgenommen und an anderer Stelle wieder zusammenmontiert worden, so dass teilweise die rohen Wände mit Bohrlöchern und Dübeln zu sehen sind.
Das ist das Werk der Künstler Ingo Gerken und Florian Neufeldt, die den Raum selbst als Grundlage für ihre künstlerische Arbeit betrachten. »Sie haben den Raum in die Hand genommen«, beschreibt es Kuratorin Dorothee Bienert. Beide Künstler bedienen sich dabei alltäglicher Dinge, die in einen neuen Zusammenhang gesetzt werden.
Im vorderen Raum ist eine Leiter aus Metall zu sehen, die auseinandergeschnitten und dann so wieder zusammengesetzt wurde, dass Buchstaben entstehen. Dieses leichte, nach oben strebende Objekt wird kontrastiert durch massive zusammengefaltete Tisch- oder Stuhlgestelle, die an die Wand montiert sind.
Im hinteren Raum bilden Teile der Wandpaneele Tischchen, auf denen Gerken seine Buchobjekte ausstellt. Die aufgeschlagenen Bücher werden mit Alltagsgegenständen kombiniert, wie dem Sekundenzeiger einer Küchenuhr oder einem Streifen Kaugummi.
An anderer Stelle zeigt sich, dass es nur einen Rahmen braucht, um die Illusion eines Bildes zu erzeugen. Ein simpler Schnürsenkel in Form eines Rechtecks auf der weißen Wand reicht dazu aus. Die Ausstellung läuft noch bis zum 4. Juni.
mr