Bezahlbarer Wohnraum – ein Problem
Der Mieterverein Neukölln lud zum Tag der offenen Tür ein. An der Veranstaltung nahmen unter anderem drei Parteivertreter aus der derzeitigen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) teil, um den Gäs-ten Rede und Antwort zu stehen. Die an diesem 3. September anwesenden Politiker werden aller Wahrscheinlichkeit nach jetzt nach den Wahlen eine Koalition bilden.
Die erste Stunde bestritt Michael Morsbach, seit 2001 für die SPD in der BVV im Stadtentwicklungsauschuss tätig. Themen waren Milieuschutz, die Modernisierungsumlagen, die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften, die nicht funktionierende Mietpreisbremse, sowie neue Wohnformen.Es wurde schnell offensichtlich, dass auch in Neukölln Bauen und Soziales noch immer nicht zusammengedacht wird. Vor allem das frappierende Unwissen langjähriger Lokalpolitiker aus dem Stadtausschuss im Bezug auf die KdU (Kosten der Unterkunft im SGB II) und der Wohnaufwendungenverordnung war enttäuschend.
Und dass in einem Bezirk, in dem weit über 15 Prozent der Bewohner als arm gelten und für die eine Sozialmiete von 6,50 Euro pro Quadratmeter Nettokaltmiete schon eine unüberwindbare Hürde darstellt.
Anschließend kamen Jochen Biedermann (Grüne, Vorsitzender des Stadtentwicklungsauschusses) und Marlis Fuhrmann (Die Linke) zu Wort. Sie unterstützten das Konzept eines gemeinschaftlichen, generationsübergreifenden und bezahlbaren Wohnens, vor allem unter dem Aspekt der Wohnraumgewinnung.
Deutlich wurde, dass die gegenwärtigen und anstehenden Probleme auf dem Wohnungsmarkt immens sind und der bisherige Umgang damit unzureichend und alarmierend ist. Es braucht neue Lösungsansätze und umsetzbare, bürgernahe Strategien, um den Herausforderungen gewachsen zu sein.
oj