Trödeln und fördern

Bürgerstiftung unterstützt viele Neuköllner Initiativen

Schönes aus alten Zeiten, Kitsch und Krempel, Hausrat, Küchengeräte oder Bücher, all das wartet auf dem Trödelmarkt der »Bürgerstiftung Neukölln« auf Käufer. Hauchfeine japanische Porzellantassen finden sich hier ebenso wie hübsch verzierte Gläser oder ganze Kaffeeservices. Vom Frühjahr bis zum Herbst ist bei gutem Wetter jeden Sonntag von 14 bis 18 Uhr die Remise auf dem Hof der Villa Rixdorf am Richardplatz 6 zum Stöbern geöffnet.

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Karen-Kristina Bloch-Thieß in der Remise.                                                                                                              Foto: mr

Die Waren werden gespendet, nicht nur von Neuköllnern, sondern auch von Unterstützern aus dem Umland. Rund zehn Ehrenamtliche arbeiten regelmäßig bei diesem Projekt mit. Sie packen die Kisten aus, sorgen dafür, dass die Schätze in den Regalen hübsch präsentiert werden und kümmern sich um die Kunden. Zu vielen Stücken wissen die Verkäufer auch kleine Geschichten zu erzählen.Ein Großteil der Mitarbeiter ist jenseits des Rentenalters, da fällt das Kistenschleppen nicht mehr ganz leicht. Ein paar kräftige junge Leute wären daher hoch willkommen.
Wer arbeitet, muss auch essen. Daher bringt immer jemand Kuchen mit, der dann gemeinsam verspeist wird. Ohnehin geht es bei diesem Projekt nicht ausschließlich um den Verkauf, sondern auch darum, Kontakte zu knüpfen und mit Menschen ins Gespräch zu kommen.
Der Erlös des Verkaufs kommt komplett dem »N+Förderfonds« zugute, in den auch Spenden und die Zinsen aus dem Kapital der Stiftung einfließen. Zweimal im Jahr werden die Gelder an Neuköllner Initiativen verteilt, die sich bei der Stiftung bewerben können. Gefördert werden Projekte, die einen erkennbaren Bezug zu Neukölln haben, nachhaltig sind und zu bürgerschaftlichem Engagement anregen.
Dieses Mal konnten sich 15 Projekte über Beträge zwischen 250 und 1.000 Euro freuen. Darunter waren der Förderverein vom Britzer Weingut, die Initiative »Hufeisern gegen Rechts«, die damit eine Info-Stele an der Hufeiesensiedlung wetterfest machen will, das Roma-Fest »Herdelezi«, der Verein »Pro Schillerkiez«, der einen Begegnungsraum für geflüchtete Frauen schaffen will und das Rixdorfer Strohballenrollen »Popráci«.
Insgesamt waren es – auch dank zweier Großspenden – fast 11.000 Euro, die bei der feierlichen Übergabe der Förderzusagen des »N+Förderfonds« am 14. April im Nachbarschaftsheim in der Schierker Straße vergeben wurden.

mr