Heiliger Vinzenz

Ausstellungseröffnung zeichnet Pfarrerleben nach

Die »Vereinigung vom Katholischen Apostolat« ist eine Gemeinschaft von Frauen und Männern, Ordensleuten, Priestern und Laien. Ihre Botschaft ist, dass nicht nur Kleriker berufen sind, sondern dass jeder ein Apostel Gottes sein kann.
Gegründet wurde diese Gemeinschaft von Vinzenz Pallotti, der von 1795-1850 in Rom lebte und am 20. Januar 1963 von Papst Johannes XXIII. während des 2. Vatikanischen Konzils heiliggesprochen wurde. Mitglieder dieser Gemeinschaft sind seit 1993 in der Gemeinde St. Christophorus in Neukölln als Seelsorger tätig.

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In Gottes Auftrag immer unterwegs.                                                                                                                             Foto: mr

Im Rahmen des Projekts »Kunst in der Kirche« wurde die Zeichnerin Christine Kriegerowski beauftragt, sich mit der Figur dieses Heiligen auseinanderzusetzen.Vinzenz Pallotti war pragmatisch und konkret, sagte Pater Kalle Lenz, einer der Neuköllner Seelsorger, in seiner Laudatio. Er war ein gefragter Beichtvater und Prediger, rastlos unterwegs zu den Menschen. Sein Blick war wach für das, was die Menschen brauchten: Arbeitsaufträge und Handwerkszeug für Arbeitslose, Lebensmittelhilfen für Bedürftige, Abendschulen für Jugendliche und Erwachsene, Heime und Bildung für Kinder. Er motivierte Wohlhabende, ihre Mittel beizutragen, und gewann aus allen Schichten Freunde und Mitarbeiter. Am Ende seiner Kräfte starb er an Lungenentzündung, nachdem er einem Bettler seinen Mantel geschenkt und sich ohne Mantel im Beichtstuhl erkältet hatte.
»Ich hatte das Gefühl, bei dem langweiligsten Heiligen der Welt gelandet zu sein. Es gab keine spektakulären Wunder«, beschreibt Christine Kriegerowski ihren ersten Eindruck. Manches sei ihr auch sehr befremdlich vorgekommen, wie seine Duldsamkeit und Demut oder seine Selbstgeißelungen und sie stellte sich die Frage: »Was macht jemanden zu einem Heiligen«. Sie stellt aber auch dem Heiligen Fragen zu diesen Themen, die als große Sprechblasen daher kommen. Daneben finden sich Zeichnungen einzelner Objekte wie die abgelaufenen Schuhe Pallottis oder eine Geißel. Aus Erzählungen von Paul de Geslin, einem Zeitgenossen Pallottis formt sie Bildergeschichten in Form eines Comics, die Einblicke in das Leben des Heiligen geben.

mr
Die Ausstellung läuft noch bis zum 15. Mai. Öffnungszeiten: Do 16 – 19, Fr. 19 – 22, Sa 16 -18, So 11 – 17 Uhr.