Weißdorn hilft bei Herz -Kreislauf-Erkrankungen
In der Thomashöhe gibt es eine Ansammlung von Weißdornbäumen, eigentlich sind es große Sträucher. Der Weißdorn (Crataegus) ist seit der Neuzeit in Europa als Herz-Heilmittel bekannt, aber auch die Indianer verwenden ihn seit langer Zeit, und er ist Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Es gibt ihn nur auf der Nordhalbkugel in gemäßigten Klimazonen.
Viele Mythen ranken sich um ihn, er wird mit der Dornenkrone Christi in Verbindung gebracht. Im alten Griechenland erleuchtete man Jungvermählten mit brennenden Weißdornzweigen den Weg ins Hochzeitsgemach, und in der Türkei erwartet sich der Überbringer eines blühenden Weißdornzweiges einen Kuss von der Beschenkten.
Die getrockneten Blüten und Früchte werden als Tee oder alkoholischer Auszug bei Herz- und Kreislaufstörungen angewendet. Das Holz ist sehr hart und wird häufig für Werkzeugstiele (beispielsweise in der Schmiede) gebraucht. Aus den Scheinfrüchten lässt sich auch in Verbindung mit anderen Wildfrüchten Marmelade zubereiten. Die Früchte des Weißdorns gehören inzwischen in Brandenburg zu den verbotenen Pflanzen nach der THMPD-Richtlinie.
Wir sammeln die weißen Blütenblätter und trocknen sie. Wer bei dem lateinischen Namen an ein viel beworbenes Medikament denkt, liegt richtig, denn sein Wirkstoff ist aus der Weißdornblüte gewonnen.
Weißdorntee erweitert die Herzkranzgefäße, und verbessert so die Sauerstoffversorgung des Herzmuskels. Viele Herzerkrankungen sind auf einen Sauerstoffmangel des Herzmuskels zurückzuführen. Für den Tee brauchen wir 2 Esslöffel getrocknete Blüten, die mit 1 Liter kochendem Wasser übergossen werden, der Tee zieht 10 Minuten in einem zugedeckten Gefäß. Von diesem Aufguss wird morgens nüchtern eine Tasse getrunken und eine Tasse vor dem Schlafengehen.
Wenn das Gartenbauamt mit der Thomashöhe sorgsamer umgeht als zur Zeit und damit aufhört, dort Kettensägenmassaker zu veranstalten, werden wir dort noch lange Weißdornblüten und -früchte sammeln können.
Eva Willig