Die Abschaffung des Bargeldes wird zwar anderswo durchaus diskutiert, aber in diesem Fall war die Nachricht komplett erfunden – zum 1. April. Auf dieses „Leuchtturmprojekt“ wird Neukölln in nächster Zukunft noch verzichten müssen.
die Redaktion
Die Abschaffung des Bargeldes wird zwar anderswo durchaus diskutiert, aber in diesem Fall war die Nachricht komplett erfunden – zum 1. April. Auf dieses „Leuchtturmprojekt“ wird Neukölln in nächster Zukunft noch verzichten müssen.
die Redaktion
Ein knallgelber Besen mit pinken Borsten – über die Farbwahl lässt sich streiten – die Idee dahinter ist eigentlich ganz gut. Die von Bezirksbürgermeisterin Franziska Giffey vorgestellte Kampagne des Bezirksamtes, »Schön wie wir – so wollen wir unser Neukölln«, möchte im Neuköllner Bürger die Achtsamkeit für einen weniger vermüllten Bezirk wecken. Wer Müll auf den Neuköllner Straßen beseitigt, kann ein Foto mit eben diesem Besen machen und es auf der Internetseite der Kampagne veröffentlichen. Besen raus – Müll rein weiterlesen
Die Kampagne von Franziska Giffey ist ja schön und gut, nur wie kann der Neuköllner mit einem Besen die Kühlschränke wegfegen. Und ja, völlig klar, der Besen ist nur ein Symbol, aber mal im Ernst: Kaum ein Mensch würde einen fremden Kühlschrank mit dem eigenen Auto wegfahren. Die Neuköllner Oma wird die Matratze sicherlich nicht auf ihren Rollator laden und zum Recyclinghof rollatieren.
Der wohlerzogene Neuköllner wird sicherlich von der Kampagne angesprochen, doch an denen, die ihre Kaffeebecher einen Meter neben einem Mülleimer fallen lassen, geht die Kampagne in rosagelb wohl eher vorbei.
Was wäre denn, wenn der coole Jugendliche ein Video mit Besen von sich ins Netz stellen würde, wenn das Video mit den meisten Klicks gewinnt und die coolste Putzaktion mit dem Preis der Müllkönigin und des Müllkönigs öffentlich ausgezeichnet wird?
Und dennoch bleibt die Frage: Woher bekomme ich eigentlich den Besen?
Josephine Raabi
Seit diesem Jahr gibt es das Konto für Jedermann. Jeder auch noch so arme Schlucker hat nun Anspruch auf ein Guthabenkonto. Franziska Giffey, Bürgermeisterin von Neukölln und immer gut für neue Ideen, hat diese Tatsache für Neukölln genutzt. Sie schlug bei einem Aufenthalt in Brüssel dem EU-Parlament vor, das Pilotprojekt »Bargeldfreies Neukölln« zu starten. Giffey war von 2002 bis 2010 Europabeauftragte für Neukölln und schrieb 2009 ihre Dissertation zum Thema »Europas Weg zum Bürger – Die Politik der Europäischen Kommission zur Beteiligung der Zivilgesellschaft«. Mit ihrer Idee »Bargeldfreies Neukölln« rannte sie auf europäischer Ebene offene Türen ein, und auch das Berliner Abgeordnetenhaus befürwortete den Vorschlag. Ohne Bargeld durch Neukölln weiterlesen
Selten waren bei einer Platzeinweihung so viele Gäste erschienen wie bei der Einweihung des Kirsten-Heisig-Platzes am 11. März. Er befindet sich in der Emser Straße an dem Platz vor der Feuerwache. Von den Neuköllnern hatte dieser Platz jedoch schon immer den Namen »Emser Platz« oder auch schlicht »der Platz vor der Feuerwache«. Es kamen die, die sich Kirsten Heisig verbunden fühlten. Gegner und Befürworter, die Kollegen aus Justiz und Verwaltung, selbst Schulleiter ließen sich den festlichen Akt nicht entgehen. Kirsten Heisig bekommt einen Platz weiterlesen
Hermann von Wissmann lebte 1853 bis 1905 und machte sich als Afrikaforscher, Offizier und Kolonialist in Afrika einen blutbefleckten Namen. Nach ihm wurde die Wissmannstraße benannt, die die Verbindung zwischen Hasenheide und Karlsgartenstraße herstellt.
Am 8. März, dem internationalen Frauentag, benannten die Neuköllner Grünen für eine Stunde die Straße in Charlotte-Wolff-Straße um.
Charlotte Wolff lebte 1897 bis 1986. Die lesbische Jüdin war Ärztin, Sexualwissenschaftlerin und Schriftstellerin. In Neukölln beriet sie schwangere Frauen, bis sie 1933 vor den Nazis flüchten musste.
Jedes Jahr am internationalen Frauentag wollen die Grünen nun die Wissmannstraße politisch korrekt umbenennen, in der Hoffnung, dass die Bezeichnung Wissmannstraße eines Tages verschwindet.
Bis dahin jedoch werden Neuköllner einmal im Jahr auf Hermann von Wissmann aufmerksam gemacht und können sich mit dem Kolonialisten auseinander setzen.
oj
Seit fast einem Jahr wurde in Arbeitsgruppen und Onlineforen über die Zukunft des Tempelhofer Feldes diskutiert. Jetzt ist der erste Entwurf für den »Entwicklungs- und Pflegeplan der Freiflächen« fertig. Bis zum 13. April sind die Bürger aufgerufen, den Entwurf auf der Website »www.tempelhofer-feld.berlin.de« zu kommentieren. Dieser besteht aus einem Textteil, Kartenmaterial und ergänzenden Anhängen. Auf Basis der Rückmeldungen erfolgt am 18. April in einem öffentlichen Feldforum seine abschließende Beratung.
Wer gerne den Entwurfsstand im Dialog kommentieren möchte, hat dazu am 1.,4. und 6. April, jeweils von 16:00 – 20:00 in der Zollgarage im Flughafen Tempelhof Gelegenheit.
pr
Anlässlich der diesjährigen Bezirks- und Abgeordnetenhauswahlen stellt die Kiez und Kneipe die Kandidaten für das Abgeordnetenhaus pro Wahlkreis vor. Vier Parteien, SPD, CDU, die Grünen und die Linke werden befragt. Von den acht formulierten Fragen sollen fünf beantwortet werden. Die Abgeordneten, die bereits eine Amtszeit hinter sich haben, werden nach der Umsetzung ihrer Ziele gefragt. Wir starten mit dem neuen Wahlkreis 3 .
Dieser Wahlkreis hat wie kein anderer einige Perlen vorzuweisen: den Körnerpark mit der Galerie, das Tempelhofer Feld, den Kranoldplatz mit dem Markt »Dicke Linda«, den Richardplatz. Es gibt jede Menge Industrie. Das »Estrel«, Deutschlands größtes Hotel ist ein Arbeitgeber, auf den Neukölln stolz ist. Viele kleine Läden bereichern die Kieze und machen das Leben angenehm. Der Zuzug junger Menschen macht den Wahlkreis bunt und kreativ. Politiker zur Wahl weiterlesen
Ein kleines Wäldchen, darin Bauwagen, eine Bühne, eine Fahrradwerkstatt. Das ist die Heimat des »Radical Queer Wagenplatz KANAL«.
Jetzt droht das Aus, denn nach dem Willen des Senats soll auf dem Gelände eine von fast 70 neuen Unterkünften für Geflüchtete entstehen. Dabei geraten Landes- und Bezirkspolitik, das Berliner Immobilienmanagement (BIM) und der Trägerverein des Wagenplatzes von einer Zwickmühle in die andere. Flüchtlingsunterkunft verdrängt Flüchtlingsprojekt weiterlesen
Der »MoRo Seniorenwohnanlagen e.V.« ist schon quirlig dabei. Mit dem Motor Sylvia-Fee Wadehn an der Spitze wurde innerhalb kürzester Zeit ein Angebot an niederschwelliger Pflege für Senioren im Reuter- und Rollbergkiez entwickelt, das sich sehen lassen kann. 35 Mitarbeiter sorgen im Rollbergkiez jährlich für 450 bis 500 Veranstaltungen, im Reuterkiez für 250 bis 300. Darunter sind Angebote von Mittagessen bis zu hochwertigen kulturellen Veranstaltungen zu verstehen. Diese 35 Mitarbeiter stemmen aber auch jährlich etwa 8.000 Dienstleistungen im Rollbergkiez und 5.000 im Reuterkiez, Tendenz steigend.
Im vergangenen Jahr, als dieses Projekt geboren wurde, rief der Verein zu einer Demonstration vor dem Rathaus Neukölln auf. Das erreichte Ziel war die Budgeteinstellung für Senioren in Höhe von 50.000 Euro und die Zusicherung, die Stelle eines Seniorenbeauftragten im Bezirk zu schaffen. Parallel dazu gewährte der Senat den Moros eine Anschubfinanzierung in Höhe von 15.000 Euro mit der Auflage, dass ein Sozialarbeiter für den »MoRo Seniorenwohnanlagen e.V.« eingestellt wird. MoRos auf wackligen Füßen weiterlesen
Nr. 82 – Donnerstag, 6. April 1916
Einen eigenartigen »Sport« treibt der 20jährige Straßenbahnfahrer Willi L. aus der Bodestraße (heute Altenbraker Straße Anm. d. Red.). Sobald er an dem Finger einer Dame einen sogenannten »Kriegsring« gewahrt, bekundet er für denselben ein außerordentliches Interesse und läßt sich den Ring schließlich zur näheren Besichtigung geben. Ist dies geschehen, steckt er den Ring ein, und wenn die Damen auch noch so heftig protestieren, ihren Ring erhalten sie nicht zurück. Wird eine Dame aber energisch, so erklärt L. bedauernd, daß er den Ring leider verloren habe. Der eigene Vater des L. teilt uns dies zur Warnung der Damen mit und bemerkt dabei, daß er von Geschädigten, die ihren Ring zurückhaben wollen, förmlich überlaufen werde. Neuköllner Alltägliches weiterlesen
Wenn sich ein kleiner Drache und eine Rakete in einem Raum befinden und Supergirl dir die Zeit ansagt, ist das meistens ein ziemlich verrückter Traum – oder es handelt sich um das »zuckerfrei«.
Das »zuckerfrei« in der Anzengruber Straße ist ein kleiner, detailverliebter Laden für die Kleinen, aber auch für jung gebliebene Erwachsene. Hier gibt es neben ausgefallenen Wanduhren, Handpuppen aus alten Pullovern und ersten Leseabenteuern auch Holzbauklötze verschiedenster Art. Außerdem lassen sich hier der passende Kindersitz oder auch die Lampe für den nächtlichen Weg zum Töpfchen finden. Es war einmal… weiterlesen
Da ist sie wieder. Am 2. April geht »DIE DICKE LINDA« ins dritte Jahr. Erstmals findet der Markt wöchentlich statt. Immer sonnabends von 10 bis 16 Uhr können sich die Neuköllner mit Lebensmitteln von regionalen Herstellern und anderen Waren auf dem Kranoldplatz eindecken.
Die Anwohnerin Theresa Dühn rief den Markt 2014 ins Leben. Damals wurde noch nicht wöchentlich verkauft. Das hat sich nun dank der Zusammenarbeit mit Nikolaus Fink, dem Firmeninhaber von »diemarktplaner« geändert. Fink betreibt etliche Märkte in Neukölln und ist somit der absolute Marktprofi. »DIE DICKE LINDA« weiterlesen
Traditionell ging es im »Café Linus« zu. Bei Berliner Brot mit Hackepeter, Kartoffelsalat und Würstchen feierten die in die Jahre gekommenen Gäste gebührend das zehnjährige Bestehen des »Komed e.V.«, der auch Betreiber des »Linus« ist.
Die Geschichte der Kneipe ist jedoch viel älter. Sie existiert bereits seit 34 Jahren. Vor zehn Jahren dann gaben die Altbetreiber auf. Die Gäste, die damals in Dreierreihen um Bier anstanden, wollten ihren geliebten Treffpunkt nicht missen. Sie gründeten den »Komed e.V.« und betrieben das Lokal selbst. »Café Linus« feiert weiterlesen
Nach Äther, dem »oberen Himmel« in der griechischen Mythologie oder auch dem unsichtbaren fünften Element, das alles verbindet und komplettiert, hat sich diese Ende Januar eröffnete Bar also benannt. Denn auch das Team aus unterschiedlichen Individuen wolle herausfinden, was in ihnen sie verbindet. Eins ist sicher: Es ist die Liebe zu Cocktails und kreativem Ausdruck.
Der Ort hat Trinkhistorie: Ab 2013 war hier die holzig-verhutzelte Bar »BER«, zuletzt kurzzeitig der »Drunken Barber«. Nun hat Mario D’Anna von der benachbarten »bruch Bar« den Laden übernommen. Cocktails unterm Sternenhimmel weiterlesen
»Jeder hat das Recht auf ein ordentliches Bild«, meint Fotograf J. A. Fischer. Seine Idee: Er fotografiert die Menschen aus dem Kiez und macht sie zu einem Teil seines Projektes »MenschenSindWir«. »Kunst ist immer von anderen gemacht, bei mir sind die Menschen die Kunst, ich drücke nur ab«, beschreibt er seine Arbeit.
Die so entstandenen Porträts sind in schwarz-weiß gehalten, damit sich das Auge des Betrachters auf das Gesicht konzentrieren kann. Buntfarbige Kleidung würde dabei nur ablenken. »Es sind die Augen«, sagt Fischer, »auf die als erstes der Blick fallen soll«. Umgerahmt – Eingerahmt – Aus dem Rahmen gefallen weiterlesen
Es tut sich was im »KINDL – Zentrum für zeitgenössische Kunst« auf dem ehemaligen Gelände der »KINDL«-Brauerei.
Die Eigentümer des Gebäudeensembles, das deutsch-schweizerische Kunstsammler-Ehepaar Burkhard Varnholt und Salome Grisard, und die künstlerische Leitung unter der Regie des Schweizer Kurators Thomas Fiedler, mussten sehr hohe Hürden überwinden und starkes Durchhaltevermögen aufbringen, um das ambitionierte Projekt auf den Weg zu bringen.
Im Zuge der umfangreichen Umbaumaßnahmen, die bereits 2012 begonnen hatten, stellte sich heraus, dass das beauftragte Architekturbüro mit der Durchführung des Projekts überfordert war. Im Herbst 2014 wurde schließlich die Notbremse gezogen. Das Architekturbüro »Dr. Krekeler & Partner« übernahm die Planung für die weitere Sanierung des »KINDL«, Entwurf und Konzept des Umbaus stammen von »grisard‘architektur« aus Zürich, dem Architekturbüro von Salome Grisard. Neues vom »KINDL« weiterlesen
Auf der Bühne steht eine Gruppe Jugendlicher, vom Bühnenrand schallen aus einer anderen Gruppe Anweisungen herüber, denen die Schauspieler folgen müssen. »Lauft wie Tussis« ist so eine Ansage. Sie bewegen sich entsprechend, lesen Texte vor, sprechen ihre Gedanken ins Mikrofon.
»Früher hab ich geglaubt, dass die Welt vor 1980 schwarzweiß war wegen der Videos«, sagt ein Junge. Ein anderer: »Ich bin Kolumbianer, aber ich konsumiere kein Kokain.« In dem Theaterstück »How long is paradise?«, das Maike Plath vom Verein »ACT e.V. – Führe Regie über dein Leben!« mit Jugendlichen im Heimathafen Neukölln probt, geht es um Glauben und um Vorurteile. Was glauben wir? Was wissen wir? Was ist der Sinn des Lebens? Gibt es das Gute und das Böse? Und wozu brauchen wir die Religion? Wie die Tussis laufen weiterlesen
Die gefräßigen Miethaie haben ihr Revier nun auf den beschaulichen Böhmischen Platz und dessen Umgebung ausgedehnt. Artur Albrecht, der jahrelang das »Central Rixdorf« mit Puppentheater, Kochshows und Konzerten betrieb, hatte nur die Wahl zwischen aufgeben oder tatkräftigen Aktionen mit Blick auf die Zukunft. Er entschied sich für letzteres.
Aus dem »Central Rixdorf« wurde »Hotel Rixdorf«. Wer dort aber luxuriös übernachten will, ist auf dem falschen Dampfer. Beim »Hotel Rixdorf« handelt es sich um ein unterhaltsames Theaterstück, sehr frei nach dem Lustspiel »Pension Schöller«.
Da mußte sich Artur Albrecht schon etwas Besonderes einfallen lassen und das ist ihm gelungen. Mit Hilfe einer in der Künstlergarderobe plazierten Kamera können die Zuschauer sowohl das Geschehen auf als auch hinter der Bühne verfolgen. Was in der Künstlergarderobe passiert, sehen sie auf einem Bildschirm im Theaterraum. »Central Rixdorf« wird zum »Hotel Rixdorf« weiterlesen
Für die Japaner ist der 11. März ein besonderes Datum. Genau an diesem Tag vor fünf Jahren ereignete sich die Reaktorkatastrophe in Fukushima. Vieles ist dort heute noch verstrahlt. Obwohl fünf Jahre vergangen sind, ist nichts unter Kontrolle, weder die Lage der Reaktoren noch die Probleme mit verseuchtem Wasser, kontaminierter Erde und der Verstrahlung der Atmosphäre.
Die Menschen, die im Gebiet um Fukushima lebten, wohnen immer noch in provisorischen Unterkünften, ohne Aussicht auf Rückkehr in ihre alte Heimat. Obwohl die Mehrheit der japanischen Bevölkerung den Atomausstieg fordert, setzt die Regierung weiterhin auf Atomkraft. Künstler halten Erinnerung an Fukushima wach weiterlesen
Fleischer kommt Ende der 70er als verliebter, drogenfreudiger Wehrdienstflüchtling aus Bremerhaven nach West-Berlin. Der ersten Kommune entronnen, zieht er in die Bürknerstraße 2 ins Hinterhaus; ein Zimmer mit Ofenheizung und Küche und Badkammer. NK 44. Miete 180, Ablöse 1.000 D-Mark. Ohne Quittung. Das in Fraktur geschriebene Emailleschild »Füsse abtreten!« am Treppenabsatz glänzt blitzeblank. »Klays Getränkeshop – Hier lacht der Durst!« und »Kartoffel-Krohn« sind vis-a-vis, der »Pigalle«-Puff fußläufig. Fleischer hat den Blues von West-Berlin weiterlesen
Eine Zeitreise in die Anfangszeit des 20. Jahrhunderts. Eine musikalische Biografie über Claire Waldorff mit Gassenhauern, die damals jeder, vom Kind bis zum Greis, vom Arbeiter bis zum dicke Zigarren rauchenden Unternehmer, pfeifen und singen konnte. Sigrid Grajek sang am 20. März die fetzigen Lieder im Veranstaltungsraum der »MoRo Seniorenwohnanlagen e.V.«. Das Publikum wurde in die Zeit versetzt, als Frauen Männerkleidung trugen und in Anzug und Krawatte am Abend ausgingen, als die Inflation Geld so wertlos machte, dass es verfeuert wurde. Zu den Liedern erzählte Grajek Geschichten.
Im rasanten Tempo, mit viel Schwung, Professionalität und Charme führte sie durch den Nachmittag. Sie hinterließ ein begeistertes Publikum. Gassenhauer und Operettenmelodien weiterlesen
Jedes Jahr dieselbe Frage: Werden zum Britzer Frühlingsfest auch wieder die Japanischen Zierkirschen blühen? Dieser frühe Berliner Rummel im Jahr bräuchte eigentlich kein blühendes Beiwerk. Aber ein sonniges, warmes Frühlingswetter mit üppiger Blütenpracht, lockt immer deutlich mehr Rummelbesucher an. In diesem Jahr findet es noch bis zum 10. April statt. Traditionell wieder auf dem Festgelände am Gutspark an der Parchimer Allee.
Die Schausteller schreiben, es würde zum 62. Mal ausgerichtet. Laut der Festschrift zum 125. Bestehen des Britzer Bürgervereins, wird seit 1952 zur Britzer Blütenschau geladen, somit wäre es das 64. Mal. Das deckt sich mit der Erinnerung von Peter Kuhr, ehemals Anwohner der Onkel-Bräsig-Straße, der 1953 die Festbesucher und die blühenden Bäume an seiner Straße ablichtete. Frühlingsfest ohne Blüte weiterlesen
In der Thomashöhe gibt es eine Ansammlung von Weißdornbäumen, eigentlich sind es große Sträucher. Der Weißdorn (Crataegus) ist seit der Neuzeit in Europa als Herz-Heilmittel bekannt, aber auch die Indianer verwenden ihn seit langer Zeit, und er ist Bestandteil der traditionellen chinesischen Medizin. Es gibt ihn nur auf der Nordhalbkugel in gemäßigten Klimazonen.
Viele Mythen ranken sich um ihn, er wird mit der Dornenkrone Christi in Verbindung gebracht. Im alten Griechenland erleuchtete man Jungvermählten mit brennenden Weißdornzweigen den Weg ins Hochzeitsgemach, und in der Türkei erwartet sich der Überbringer eines blühenden Weißdornzweiges einen Kuss von der Beschenkten.
Die getrockneten Blüten und Früchte werden als Tee oder alkoholischer Auszug bei Herz- und Kreislaufstörungen angewendet. Damit uns das Herz aufgeht… weiterlesen
In meiner Wohnung tummeln sich einige Bewohner, die ich nie gebeten habe einzuziehen, die keine Miete bezahlen und mich dennoch unaufhörlich beschäftigen.
Täglich mogeln sich durch die geschlossenen Fenster ganz kleine Fliegen, die sich zum Sterben auf mein Fensterbrett legen. Sie kommen ihrer natürlichen Eigenschaft des Fliegens in keiner Weise nach, sondern kommen eigens zum Sterben auf mein Fensterbrett. Jeden Abend bestaune ich dann den kleinen Friedhof, den ich dann mit einem feuchten Lappen beseitige. Petras Tagebuch weiterlesen