Leseratten bekommen zentralen Medientempel
Bereits im Frühjahr dieses Jahres sollen in Rudow die Bauarbeiten für die neue Stadtteilbibliothek beginnen. Die Pläne dafür wurden am 17. Januar in der Alten Dorfschule vorgestellt.
»Warum brauchen wir Bibliotheken, gibt es nicht alle Informationen jederzeit im Internet?« Diese Frage stelle sich natürlich bei einem solchen Projekt, sagte Bildungsstadtrat Jan Christopher Rämer. Die Antwort darauf: »Die Bibliothek ist ein Ort der Begegnung, der Kommunikation und der Wissensvermittlung. Sie bietet allen Bevölkerungsschichten einen kostenlosen Zugang zu Informationen und Orientierung in einer zunehmend unübersichtlichen Informationslandschaft.«Dabei gehe es auch längst nicht mehr nur um das gedruckte Buch, sondern ebenso um elektronische Medien. Darüber hinaus können Veranstaltungen und Diskussionen das öffentliche Leben bereichern.
Trotz digitaler Verfügbarkeit zahlreicher Inhalte sei die Nachfrage nach Kindermedien wie Bilderbüchern, Kinderhörbüchern und Kinderfilmen, audiovisuellen Medien wie Spielfilmen, Musik, Hörbücher, Computer- und Konsolenspielen sowie Belletristik ungebrochen, sagte Bibliotheksleiterin Susann Schaller. Sie freut sich besonders über den zentralen Standort in unmittelbarer Nähe zum Ortskern Rudow, der mit den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut erreichbar ist. Sie rechnet deshalb in Zukunft auch mit mehr Besuchern.
Der Entwurf von Architekt Wieland Vajen sieht ein schlichtes, dreigeschossiges Gebäude mit einer Fassade aus rotem Klinker vor. Damit wird eine optische Verbindung zur Dorfschule und zum Gemeindezentrum hergestellt.
Das Erdgeschoss bietet Platz für Büroräume und eine barrierefreie Toilette. Daneben wird ein Servicebereich und ein Lesecafé entstehen, das auch als Veranstaltungsraum genutzt werden kann. Bei schönem Wetter können die Besucher von hier aus in den Lesegarten. Ein besonderes Angebot ist der »Windfang« nahe beim Haupteingang, in dem Bücher auch außerhalb der Öffnungszeiten zurückgegeben werden können.
Im ersten Stock stehen Bücherregale, aufgeteilt in Belletristik und Sachliteratur. Dazwischen gibt es Arbeitsplätze und einen Gruppenarbeitsbereich. Die Kinder- und Jugendabteilung samt audiovisueller Medien findet Platz im Dachgeschoss. In den beiden oberen Stockwerken können die Nutzer gemütlich am Fenster sitzen und schmökern. Architekt Vajen ist froh darüber, dass das Gebäude teilweise unterkellert ist. »Dafür haben wir lange gekämpft.«In den unterirdischen Räumen sind die Toiletten, die Elektroanlage und die Heizung untergebracht.
mr