Ein neuer Fall für Kommissar Breschnow
Eine junge Frau hinterlässt eine kryptische Nachricht auf dem Anrufbeantworter ihrer Eltern. Kurz darauf wird sie in einer kleinen Gartenkolonie in Neukölln tot aufgefunden.
Kommissar Breschnow und sein Team stoßen bei ihren Ermittlungen im Umfeld der Toten auf ein Geflecht aus Lügen und Schweigen. Bald darauf wird eine zweite Leiche in ähnlichem Zustand gefunden. Ein spannendes Verwirrspiel beginnt, und je tiefer der Kommissar in diesen Fall eintaucht, umso mehr menschliche Abgründe tun sich auf.
Die Geschichte führt in die Glitzerwelt des Show-Business, wo die Menschen hinter ihren Fassaden doch so ganz anders sind als vor der Kamera und in der der Schein mehr zählt als das Sein. Die Tote war die Assistentin eines bekannten Showmasters und, wie es scheint, die Geliebte seines Konkurrenten. Wurde sie Opfer der Intrigen und Eitelkeiten des TV- und Filmbetriebs?»Das Grab im Schnee« von Connie Roters ist nach »Tod in der Hasenheide« der zweite Fall für den griesgrämigen, aber im Kern liebenswerten Hauptkommissar Breschnow, der mit seinen eigenwilligen Ermittlungsmethoden gelegentlich am Rande der Legalität agiert, zu viel trinkt, zu viel raucht, zu wenig schläft und in seiner Freizeit Gedichte schreibt. Der sich aber auch sehr um seine Schwester und ihre schwerkranke Tochter sorgt.
Es gibt ein Wiedersehen mit anderen »alten Bekannten«, zum Beispiel mit Cosma, der gescheiterten Journalistin, die im ersten Fall irrtümlich Tatverdächtige war, hier aber eher eine Nebenrolle spielt. Auch die Ermittlergruppe ist wieder vollzählig dabei. Hier wird allerdings einiges an Kenntnis aus dem ersten Band vorausgesetzt. Ein paar mehr Worte über die Zusammensetzung der Gruppe hätten sicher nicht geschadet, auch um den handelnden Personen etwas mehr Kontur zu geben.
Auch dieser zweite Roman spielt im diesmal ziemlich tristen winterlichen Berlin und kommt mit viel Lokalkolorit daher. Geheimnisvolle Rückblenden in die Vergangenheit, zwischen den einzelnen Kapiteln eingestreut, lassen schon früh ahnen, dass der Fall eine ganz andere Richtung nehmen könnte als erwartet. Der Spannung tut das allerdings keinen Abbruch. Am Ende laufen dann alle Erzählstränge zusammen und werden schlüssig aufgelöst.
Geschrieben ist der Roman in einem flotten Stil, schnelle Szenenwechsel erhöhen Spannung und Lesetempo. Solide Krimikost für ein Wochenende auf der Couch.
mr