Zierde des Berges

oros (griechisch) = Berg, ganos (griechisch) = Schönheit, Zierde

Oregano wird bei uns auch als wilder Majoran bezeichnet. Die beiden Pflanzen sind zwar miteinander verwandt, aber unterschiedlich zu verwenden. Majoran ist ein Gewürz, das vor allem alleine steht und sich kaum mit anderen Gewürzen verträgt, allenfalls vielleicht mit Petersilie. Oregano verträgt sich mit anderen mediterranen Kräutern ohne »vorzuschmecken«. Rigani, wie ihn die Griechen nennen, ist aphrodisisch, Majoran hat eine den Geschlechtstrieb dämpfende Wirkung. Bei uns gibt es keine Pizza ohne Oregano.

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Oregano.      Zeichnung: historisch

Dost, wie viele Sorten auch genannt werden, war bereits den Griechen seit Dioscurides als Heilmittel bekannt. Hippokrates beschrieb Oregano sogar schon 300 Jahre früher als Hilfe für Geburtsbeschleunigung und zur Heilung von Hämorrhoiden. Im Altertum wurde er gegen viele Krankheiten empfohlen, etwa gegen Schlangenbisse, Magenerkrankungen und Zahnschmerzen, aber auch als Wein- und Ölgewürz. Oregano hatte vor allem im Mittelalter einen legendären Ruf.
Das Gewürz wirkt entzündungshemmend, verdauungsfördernd, appetitanregend, krampflösend und hustenstillend. In der modernen Pflanzenheilkunde findet sich der gewöhnliche Dost allerdings eher selten als Bestandteil einer Teemischung gegen krampfartige Magen- und Darmbeschwerden Verwendung.
Auch ist heutzutage die Anwendung in anderen Ländern unterschiedlich: In Griechenland etwa wird er bei Halsschmerzen, Zahnschmerzen, als Verdauungshilfe und bei Rheumatismus eingesetzt.
Oregano ist anspruchslos und bekommt im Frühsommer weiße oder dunkelrosa Blüten. Er ist auch in unseren Breiten winterhart und leicht auf dem Balkon zu ziehen, steht aber auch auf dem Richardplatz an zwei Stellen und ist zudem im Rollbergviertel zu finden. Aber lasst bitte den Wasserdost im Körnerpark stehen, denn der hat keinerlei würzende Wirkung. 
Eva Willig