Wegweisende Beschilderung

Ein Stadtviertel erinnert an engagierte Frauen

Franziska Giffey freute sich sichtlich, dass eine ihrer ersten Amts- handlungen als Neuköllner Bürgermeisterin die Eröffnung einer Ausstellung war, in der es um engagierte Frauen aus Politik, Wissen- schaft und Kultur geht, die durch ihre Arbeit das politische Bild der heutigen Zeit mitgeprägt haben.

Frauenviertel
Frauenviertel Straßennamen benannt nach aktiven Frauen.                                                                     Foto: mr

»Wegweisend – Das Frauenviertel Rudow« heißt die Ausstellung, in der der Heimatverein Rudow noch bis zum 17 Mai über das Leben der Frauen informiert, deren Namen die Straßen des Rudower Frauen- viertels tragen. Wegweisend sind auch die Frauen, die sich – manch- mal unter Gefährdung des eigenen Lebens – für Frauenrechte und die Grundsätze eines demokratischen Gemeinwesens eingesetzt haben.Es gab eine Menge Widerstände zu überwinden, bis 1996 aus der Rudower »Gartenstadt« zwischen Waltersdorfer Chaussee, Schönefelder Straße und der Stadtgrenze zu Brandenburg das erste »weibliche« Wohnviertel Deutschlands, das »Frauenviertel Rudow« wurde, sagte Franziska Giffey in ihrer Eröffnungsrede am 18. April. Aber da zu dieser Zeit den 682 Neuköllner Straßen mit Männer- namen nur acht Straßen gegenüberstanden, die nach Frauen benannt waren, gab es dringenden Handlungsbedarf. Durch diese Würdigung im öffentlichen Raum könne deutlich gemacht werden, »dass in der Geschichte nicht nur Männer etwas bewirkt haben, sondern auch Frauen« sagte sie weiter.
Bis heute sei es so, dass nicht alle jungen Frauen frei entscheiden können, welchen Weg sie gehen wollen. Deshalb sei es wichtig, immer wieder darauf hinzuweisen, dass alle das gleiche Recht auf Teilhabe haben. Straßennamen und Ausstellungen wie diese tragen ihren Teil dazu bei.

mr
Heimatverein Rudow im Hof der alten Dorfschule Rudow.
Alt Rudow 60,
Sa/So – 10-16 Uhr