Porträts und urbane Brachen von Eike Laeuen
Tagsüber malt er, denn Malerei braucht Licht. Nachts entstehen seine Tuschezeichnungen. Was er unterwegs sieht, hält er als Schwarzweißfotos mit einer analogen Kamera fest, die nächt- lichen Spaziergänge dagegen dokumentiert er mit einer Handy-kamera.
Eike Laeuen nähert sich seinen Sujets auf vielfältige Weise. Einen Ausschnitt seiner Arbeiten zeigt die Galerie im Saalbau in der Aus- stellung »Nacht und Tag« noch bis zum 3. Mai 2015.
Die Bilder, die in seinem Atelier entstehen, sind oft realistische Porträts von Freunden oder von Mitgliedern seiner Familie. Dabei liegt der Fokus eindeutig auf der Person und dem Ausdruck ihrer Gefühle, das Drumherum ist eher unwichtig.
Daneben gibt es abstrakte, überwie- gend in zarten Tönen gehaltene Malereien, die manchmal daraus entstehen, dass er Pinselwasser auf die Leinwand schüttet, und aus diesen Farbresten wieder neue Kompositionen schafft, die vielfältige Assoziationen ermöglichen.
Die Schwarzweißfotos zeigen vorzugsweise verlassene, dunkle Winkel, urbane Brachen der Großstadt. Das, was andere übersehen, eines Bildes nicht für wert erachten, Eike Laeuen hält es fest und lässt die unerwartete Schönheit dieser »Unorte« aufscheinen.
Die scheinbar beiläufigen Handy-Fotos der nächtlichen Spaziergänge in Neukölln vermitteln malerisch anmutende Stimmungen.
»Nacht und Tag« ist in diesem Jahr die erste von drei Ausstellungen Neuköllner Künstler, die von einer Jury für die Galerie im Saalbau ausgewählt wurden.
mr