Filmfestspiele à la Neukölln

Die »Boddinale« im dritten Jahr als alternatives Filmfestival

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Kurzfilme beherrschen die Boddinale.                                    Foto: pr

Klappstühle, Filmleinwand, eine verqualmte Bar und ein Publikum, das offen ist für alles. Mehr braucht man nicht für Filmfestspiele à la Neukölln, und das »loop-hole« schaffte es zum dritten Mal, diese Komponenten erfolgreich zusammenzuführen und mit der »Boddinale« eine Plattform für alles, vom experimentellen Dreiminüter bis zur eineinhalbstündigen Reportage zu bieten.
Abseits von den roten Teppichen und polierten Goldbären der Berlinale fand die »Boddinale« im »loophole« und »Kaleidoskop« in, wo auch sonst, der Boddinstraße statt. Gianluca, Mitglied des vierköpfigen »loophole«-Kollektivs, erzählt stolz, dass diesmal 87 Regisseure ihre Werke auf der »Boddinale« präsentierten und vor lauter Andrang sogar schweren Herzens einige Filme aus Zeitmangel nicht ins Programm aufgenommen werden konnten.
An elf Abenden konnten die Festivalbesucher kostenlos die abwechslungsreiche Filmauswahl, meist unter Anwesenheit der Regisseure, genießen: Tarantino-inspirierte Roadmovies, abgelöst von humorvoll interpretierten griechischen Sagen oder Szenen des Berliner Lebens mit all seinen Facetten. Auch aktuelle Fragen wie Gentrifizierung, religiöse Wertvorstellungen, Interkulturalität oder die Zwangsräumungen wurden auf unterschiedlichste Art thematisiert. Natürlich gab es auch einen »Boddinale Award« für den besten Kurz- und Langfilm sowie einen Publikums­preis und einen »loophole-Award«. Die Gewinner können auf der Website der »Boddinale« eingesehen werden.
Ein derartig vielfältiges Festival abseits des Mainstreams ist für die Neuköllner Kulturlandschaft eine enorme Bereicherung und wir freuen uns schon, wenn im nächsten Jahr die Klappstühle aufgebaut werden und es heißt: »Film ab für die Boddinale 2016!«

jt
Infos zu allen gezeigten Filmen unter 2015.boddinale.com