Blühende Zaubernüsse in Neuköllner Parkanlagen
Dieses Jahr habe ich bereits am 7. Januar die ersten Zaubernüsse (Hamamelis) blühen sehen. Sowohl die gelbblühende in der Lessinghöhe, wie auch die zartrot blühende, virginische im Körnerpark. Beide sind »Zugereiste«, die eine aus Asien, die andere aus Nordamerika, und sie sind Heilpflanzen. Die Rinde und die Blätter der Hamamelis wirken besonders stark zusammenziehend und entzündungshemmend. Daher wird sie häufig zur Wundbehandlung eingesetzt. Sie wirkt zum Beispiel bei Hautentzündungen und zwar adstringierend, beruhigend und blutstillend.
Hamamelis ist in sehr vielen Kosmetikprodukten enthalten und zwar für Männer und Frauen. Wenn wir uns ein Gesichtswasser selber machen wollen, sammeln wir im Sommer die Blätter des Strauches und trocknen sie an einem nicht sonnen-beschienenen Ort. Wir nehmen einen Esslöffel gerebelte Blätter auf eine Tasse, übergießen sie mit kochendem Wasser und lassen sie zehn Minuten ziehen, danach abseihen. Hinzu fügen wir die gleiche Menge Kamillentee. Beide Flüssigkeiten werden abgekühlt in eine dunkle Flasche gefüllt – fertig ist das Gesichtswasser.
Die Heilkraft des Hamamelis-Strauches wird schon seit langer Zeit von den Ureinwohnern Nordamerikas hoch geschätzt. Sie setzten Rinde und Blätter der Hamamelis gegen Hautleiden und Durchfall ein.
Gegabelte Zweige wurden als Wünschelrute verwendet, unter anderem zum Aufspüren von Wasseradern.
In Europa ist die Hamamelis noch nicht so lange bekannt und wirddaher auch erst seit kürzerer Zeit als Heilpflanze verwendet. Heutzutage ist die adstringierende Wirkung der Hamamelis durch wissenschaftliche Studien belegt.
ew