Frankierfrust
Die Portoerhöhung zum 1. Januar 2015 hat mich nicht großartig berührt.
Am ersten Tag des Jahres hatte ich bereits Post zu versenden. Natürlich hatte ich nur eine 60-Cent-Marke zur Hand und wollte mir im Kieztabakladen mit angegliedeter Poststelle eine Zwei-Cent-Ergänzungsmarke kaufen.
»Eine Zwei-Cent-Marke bitte«, formulierte ich meinen Wunsch. Die Verkäuferin nahm den frankierten Brief in Empfang und gab mir zwei 60-Cent-Marken. »Ich möchte bitte eine Zwei-Cent-Ergänzungsmarke«, wiederholte ich mein Anliegen.
Von den Dauergästen des Ladens wurde das kommentiert: »Stimmt, Porto ist teurer geworden, die BVG auch!«
Die Verkäuferin zeigte sich unbeeindruckt und gab mir zwei Zehn-Cent-Marken. Na, immerhin, es näherte sich schon meinem Ziel.
»Und wie sieht es mit einer Zwei-Cent-Marke aus?« fragte ich. »Die haben wir nicht«, antwortete mir die Postexpertin. Also kaufte ich zähneknirschend eine Zehn-Cent-Marke.
»Ich möchte die Briefmarke bitte auf den Brief kleben«, bat ich die freundliche Herrscherin des Kieztabakladens. »Den habe ich in die Post gelegt und der ist doch frankiert«, erklärte sie mir.
So langsam musste ich mich zusammenreißen. »Das Porto hat sich mit dem heutigen Datum um zwei Cent erhöht. Sie haben keine Ergänzungsmarke, also habe ich eine teurere gekauft und möchte nun damit den Brief, den ich Ihnen soeben gegeben habe, frankieren.«
Die Verkäuferin verstand mich immer weniger. Sie suchte unter den vielen Briefen meinen heraus, ich ergänzte die Frankierung und erntete einen verständnislosen Blick der Expertin in Postangelegenheiten.
Liebe Post: Ihr habt so viel gespart und ausgelagert, seht doch bitte zu, dass ihr eure Experten informiert.