Foto-Ausstellung «(Sk)etching Shadows» im Neuköllner Leuchtturm
Licht und Schatten sind vollkommene Gegensätze, die sich gegenseitig bedingen, denn Licht vertreibt zwar die Dunkelheit, schafft dabei aber selbst neue Schatten. Mit diesen Effekten spielt der französische Fotograf Marc Bonnetin, indem er Menschen, Pflanzen und urbane Szenen im Zusammenspiel der beiden Extreme auffängt.
Die Ausstellung «(Sk)etching Shadows» zeigt seine Fotografien in einer Dreiteilung. Beginnend mit Portraits, in denen sich die Dargestellten durch das Licht aus einer tiefen Dunkelheit herauskristallisieren, folgt dann eine Reihe von Fotos, in der organisches Material – Pflanzen – durch die scharfe Kontrastierung zu zweidimensionalen Kalligraphien abstrahiert wird. Zuletzt sind Aufnahmen von urbanen Szenen zu sehen, in denen durch die Licht-Schatten-Verhältnisse der Mensch im Mittelpunkt steht. Interessant ist hier die Kraft dieser zwei Elemente, über oben und unten hinwegzutäuschen, denn es fällt erst beim zweiten Blick auf, dass die Bilder kopfüber stehen.
Der Name der Ausstellung beinhaltet einmal das Wort skizzieren («sketching»), was die Eigenschaft von Schatten ausdrückt, Umrisse zu zeichnen, und zudem gravieren («etching»), was wiederum Bezug auf die Ausformung und Hervorhebung von Objekten aus der Dunkelheit nimmt.
Bonnetins fotografische Studie zeigt die Kraft im Mit-, Neben- und Gegeneinander der untrennbaren Gegensätze von Licht und Schatten auf eine subtile Art, die den Betrachter lange vor den einzelnen Bildern verweilen lässt.jt
«(Sk)etching Shadows» 25.11.-9.1. im Neuköllner Leuchtturm, Emser Str. 117. Di-Fr 14-18 Uhr