Arabische Lautenmusik und schmachtender Tango

Faszinierende Klänge bei der Salonmusik

Farhan_Sabagh
AmirCzwink und Farhan Sabbagh.                 Foto:mr

Das Café „eßkultur“ im Körnerpark platzte aus allen Nähten beim letzten Konzert der Salonmusik am 23. November. Der Künstler Farhan Sabbagh hatte sich absolute Ruhe erbeten, bevor er zu seinem Instrument griff. Schließlich ist er es gewohnt, in Konzertsälen zu spielen. Noch nie hat er vor einem Publikum gespielt, das ißt und trinkt während seiner Darbietung. Gespannt lauschte die Zuhörer auf die ersten Töne. Das, was Farhan Sabbagh gemeinsam mit seinem Begleiter AmirCzwink bot, war aber derart faszinierend, daß niemand auf die Idee kam, dabei zu essen und zu trinken. Arabische Lautenmusik größter Güte wurde dargeboten wie bei einem Auftritt eines Beethoven-Streichquartetts. Tosender Applaus verabschiedete die beiden Künstler nach ihrer ca. 70-minütigen Darbietung.

Haymo_Doerk
Haymo Doerk & Christian Sabot.                                                                                                                                       Foto:mr

Entspannter ging das Gitarrenduo Haymo Doerk & Christian Sabot eine Woche davor zur Sache. Die beiden Gitarrenvirtuosen spielten querbeet durch die Stile, mal Groove, mal Funk, mal etwas Rock, sehr dezent, doch äußerst mitreißend. Filigrane Saitenklänge wurden eingebettet in treibende Ryhthmen.

Dernier Metro
Dernier Metro.                                                                                               Foto:mr

Just am 9. November, dem 25-jährigen Jahrestag der Maueröffnung, mußte die Gruppe „Dernier Metro“ auftreten. Doch sogar an diesem Tag war das Café gut gefüllt. Die Sängerin Petra Zeigler wechselte unbeschwert vom argentinischen Tango zum deutschen Kaffeehaustango. Gekonnt interpretierte das Trio mit Julian Gretschel am Klavier und Paul Schwingenschlögl an der Trompete die melancholischen argentinischen Tangos. Der Humor kam aber nicht zu kurz, besonders bei den deutschen Tangos, als Julian Gretschel zur Posaune griff. Das klang nach einer absurden Mischung aus Oberkrainer und rumänischer Blasmusik, über die Petra Zeigler die schmachtenden deutschen Tangotexte sang.

pschl