Aromenspaß am Landwehrkanal

Kuratierte Gaumenfreuden am Ufer

May Eingang
MAY I eintreten? Foto: hlb

Drei bunte Leuchtbuchstaben markieren seit Juni eines der nördlichen Tore zu Neukölln an der Thielenbrücke: m, A und y. May wie Maybachufer – und wie »mAy am Ufer«, einer leger-eleganten Mischung aus Café, Speiselokal und Weinbar, die hier aus dem alten »Maybach-Stübchen« entstanden ist. Inhaber Thomas Mudersbach, TV-Journalist für Kochsendungen auf VOX und im WDR, hat schon etliche Jahre in Italien in Restaurants gekocht und präsentiert mit seiner Frau, auch Journalistin, und ihrem Freund Franz im »mAy« nun »Curated Food«. Das meint ausgewählte Speisen aus besten (Bio-)Zutaten möglichst regionaler Anbieter statt wahllosem Überfluss. Muderbachs breites Kochwissen und seine Lust am beherzten Aromenspiel kommen dabei voll zum Tragen.
Schlichtes helles Holzmobiliar, große Fenster und Blumen schaffen eine klassisch gemütliche Caféhausatmosphäre. Die freigelegte, teils mit Kaffeesatz restaurierte Stuckdecke und Stilllebengemälde, Dauerleihgaben des Bremer Künstlers Till Warwas, sorgen für einen Hauch Noblesse. Doch es geht ganz entspannt zu im »mAy«: Das Publikum sitzt zu angenehmer Pop- und Jazzmusik auf roten Kissen auf den Fensterbänken oder draußen mit Blick auf Kanal und Pannierstraße, plaudert und labt sich an den Verlockungen der Karte.
Natürlich gibt es neben diversen Tees alle populären Kaffeevariationen in Topqualität, verspricht doch die brandneue »San Remo Opera«-Kaffeemaschine, die erste in ganz Deutschland, nicht weniger als eine »Revolution«. Auch die Auswahl an Alkoholika hat es in sich: Neben Augustiner vom Fass und Lammsbräu-Flaschenbieren, ausgewählten Longdrinks wie dem Gin Tonic »May« mit Berliner Brandstifter Gin oder eine Kombination aus Berliner Adler Wodka und Mate besticht die Weinkarte, die mit dem Kreuzberger »Suff« zusammenkomponiert wurde: Je vier offene weiße und rote europäische Tropfen, diverse Flaschenangebote, Cremants und andere Schaumweine lassen kaum Weinwünsche offen. Beim Gang aufs WC gilt es sich dann kurz zu besinnen: Bin ich nun XX oder XY?
Ab 18 Uhr punktet die Abendkarte mit Salaten, Suppe, Pasta- und Gemüsegerichten oder Klassikern wie Coq au vin, zuvor stillen der neue Mittagstisch oder Sandwiches den Appetit. Ob also für einen schnellen Drink am Bartresen oder einen langen Abend mit Freunden – das »mAy« ist ein stilvolles neues Highlight an Neuköllns Nordufer.
hlb
mAy am Ufer, Pannierstr. 32, Di – Sa 16 – 24, So 11 – 24 Uhr, http://may-am-ufer.de, Facebook: mayamufer.