Tipp für öffentliche Wasserhähne

Für die Freiheit, für das Leben,Wasserbrunnen auf allen Wegen!

Es kann so einfach sein, gesund zu leben, die Umwelt zu schützen und alle in Berlin lebenden Mitmenschen zu erfrischen. Und das auch noch kostenlos.
Der gemeinnützige Verein »a tip: tap« hat sich Wien als Vorbild genommen und all das auch uns ermöglicht: In Wien ist es die Überzeugung der Stadt, dass öffentliches Trinkwasser gut ist, zum einen für die durstigen Geister, zum anderen zur Vermeidung von PET-Flaschen. Also wurden dort über 900 Trinkwasserbrunnen in der ganzen Stadt verteilt, an denen der Durst Tag und Nacht kostenlos gestillt werden kann.
Diese Idee wurde von jungen Neuköllnern 2010 aufgegriffen und sie gründeten den gemeinnützigen Verein »a tip: tap«. Tap ist Englisch und heißt Wasserhahn. Sie ermöglichten den Bau von bis vor kurzem 17 Brunnen nach Wiener Vorbild in Berlin. Doch reichen diese längst nicht, also sollte ein weiterer Brunnen erbaut werden.
Nachdem der Kontakt zu den Berliner Wasserbetrieben hergestellt war und EU-Gelder beantragt und bewilligt waren, konnte das Projekt von den Berliner Wasserbetrieben umgesetzt werden. Etwa 15.000 Euro kostet der Bau eines Trinkwasserbrunnens. Hierbei zapfen die Wasserbetriebe ihre Leitungen an. Nun findet der durstige Gast oder Bewohner des Reuterkiezes an der Ecke Hobrechtstraße/Weserstraße von April bis Oktober frisches Trinkwasser von bekannt hoher Berliner Qualität.
Dabei ist es durchaus im Interesse der Wasserbetriebe, den Wasserverbrauch zu erhöhen. Die jahrelange Erziehung zum sparsamen Wasserkonsum ist auch in Berlin angekommen. Das Rohrsystem in der Stadt ist jedoch für einen sehr viel höheren Wasserdurchlauf ausgelegt. Wird zu wenig verbraucht, nisten sich Bakterien und Mikroorganismen in den Rohren ein. Der Aufwand für die Reinigung ist sehr hoch, günstiger ist ein hoher Wasserverbrauch.

brunnenEs quellt im Reuterkiez.      Foto: pr

Die Berliner Wasserbetriebe sind so begeistert von der Idee, Trinkbrunnen in der Stadt aufzustellen, dass sie den Bau der Brunnen gekoppelt haben mit Läufen in Berlin (http://www.ohneunslaeuftnix.de/lauf-mit/). Die Leistungen aller Läufer, die sich bei der Spendenaktion angemeldet haben, werden gesammelt und pro 10.000 Kilometer bauen die Wasserbetriebe 2015 einen Trinkbrunnen in der Stadt.
»a tip: tap« setzt sich für den Konsum von Trinkwasser ein. »Mineralwässer sind häufig von minderer Qualität als das Berliner Leitungswasser, die Qualitätsstandards sind da sehr viel höher«, so das Vereinsmitglied Samuel Höller. Außerdem spricht sich der Verein gegen die Verwendung von PET-Flaschen mit Weichmachern aus. Inzwischen ist bekannt, dass Plastikteile in das Getränk gelangen und nach dem Genuss des jeweiligen Getränkes hat der Verbraucher, ohne es zu merken, noch für eine Ansammlung von nicht abbaubarem Plastik in seinem Körper gesorgt.
Der Brunnen wird im Reuterkiez gut angenommen. In Absprache mit dem Bioladen, vor dem der viel genutzte Brunnen steht, achten die Mitarbeiter darauf, dass dem guten Stück kein Schaden zugefügt wird. Auch wenn es darum geht, das Geld für Wartung und Qualitätskontrollen zu erwirtschaften, sind sie mit dabei. Bei ab und zu stattfindenden Aktionen spenden sie ihren Obolus. Das reicht allerdings nicht. Um die 3.600 Euro pro Jahr aufzubringen, bietet der Verein Brunnenpatenschaften an. Dabei können Geschäftsleute gegen einen vereinbarten Beitrag ihr Logo am Brunnen anbringen lassen, womit sie eine Dauerwerbefläche haben und gleichzeitig etwas Gutes tun.
Wer bei »a tip: tap« mitarbeiten und sich bei der Planung von Aktionen und Festen rund um das Thema Trinkwasserbrunnen beteiligen will, ist herzlich willkommen und findet alle wichtigen Informationen unter:
http://www.atiptap.org/


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