Mitreißende Sommerkonzerte im Körnerpark
Fast so pünktlich wie die Musik beginnt manchmal der Regen bei den Konzerten im Körnerpark. Doch die zahlreichen Besucher, die am 3. August zu »Mesut Ali’s Oriental Connection« kamen, ließen sich davon nicht beirren.
Die international besetzte Band von Mesut Ali beschränkte sich nicht auf türkische Musik, sondern streckte die Fühler auch in Richtung Afrika aus. Souleyman Touré von der Elfenbeinküste zauberte faszinierende Melodien und Rhythmen aus seiner Talking Drum. Virtuos solierten auch die Bläser, Altsaxophonist Jan von Klewitz, Tenorsaxophonist Fuasi Abdul Kahliq und Trompeter Paul Schwingenschlögl. Ihr Zusammenspiel funktionierte reibungslos und sie unterstützten die Soli der Kollegen durch treibende Background Riffs. Gitarrist Mustafa Kos und Bassist Mustafa Sarisin sorgten gemeinsam mit Bandleader Mesut Ali an der Perkussion für das rhythmische Fundament und setzten die teils komplizierten Rhythmen überzeugend um.
Mesut Ali mit Paul Schwingenschlögl. Foto: mr
Das gesamte Spektrum der brasilianischen Musik war eine Woche später zu hören: vom Nordwesten Brasiliens bis zu den Straßen von Sao Paulo und den Stränden von Rio. Die Musik der Band »Vatapa de Fruta Pao« war teils sanft und jazzy, dann wieder energetisch, funky und afrikanisch. Der hervorragende Sänger und Gitarrist Arnaldo Prete wurde kräftig unterstützt vom Schlagzeuger Zito Ferreira, dem Perkussionisten Peter Kuhnsch und dem Bassisten Peter Beford. Über diesem Sound schwebte das luftige Sopransaxophon von Joseph Carpentier. Die gesamte Terrasse war voll mit Menschen, die das brasilianische Flair genossen.
Ein sehr feines Jazztrio namens »Slowboy« stand am Sonntag, den 17. August, auf dem Programm. Die drei Musiker scheuten keine Mühe, die schwere Hammond B3 Orgel samt Leslie-Verstärker auf die Bühne zu bringen. Der Aufwand lohnte sich. Der Klang dieser Kultorgel begeisterte die Zuhörer. Organist Wolfgang Roggenkamp zeigte meisterhaft, was aus diesem Instrument hervorzuholen ist. Präzise, aber auch federleicht und mit viel Fantasie bei den Soli zeigte sich Kay Lübke am Schlagzeug. Gekrönt wurde das vom teils lyrischen, aber auch ausdrucksstarken und virtuosen Saxophonspiel von Jan von Klewitz.
Einige der bekanntesten Soulhits gab es eine Woche später von der »Soulband Berlin« zu hören. Die Band gibt es seit über 25 Jahren und durch ihre überbordende Spielfreude haben sie eine große Anhängerschaft erworben. Sänger Craig Burton bestach durch seine fantastische Soulstimme und animierte das Publikum zum Tanzen. Sein Kollege Lennart Mason überzeugte durch gefühlvolle Interpretationen von Hits wie »Dock of the Bay« und »What’s Going On«. Die bestens eingespielte Rhythmusgruppe mit Jürgen Papke am Bass, Holger Brekow am Schlagzeug und Clemens Gassner lieferte die Basis für die beiden Sänger. Feine Orgelsounds kamen von Stefan Mantel, Stefan Szabo am Saxophon spielte Melodien, Riffs und einige schöne Soli.
Den krönenden Abschluss der Konzertreihe setzte das »Orquesta Burundanga« am Sonntag, den 31. August. Die hauptsächlich aus Frauen bestehende Salsa-Band begeisterte mit ihrer heißen Mischung aus Salsa, Merengue und Rumba. Damit ging eine großartige Saison mit vielen spannenden Konzerten zu Ende. pschl