Fahrradfahrer mit Schlägern

Bikepolo-Turnier auf dem Tempelhofer Feld

Bei Polo denken viele sicher an Pferde, Geld und High Society. Aber statt auf Pferden wurde auf dem Tempelhofer Feld auf Fahrrädern gespielt – Bikepolo. Vom 1. bis 3. August fand hier ein internationales Turnier statt, bei dem etwa 40 Teams aus der ganzen Welt gegeneinander antraten.
Auf zwei Spielfeldern wurde den Zuschauern rasantes und elegantes Spiel geboten. Es war faszinierend, die Spieler auf den Rädern zu be­obachten, die Perfektion, mit der sie ihr Sportgerät beherrschten und die akrobatischen Tricks, die sie mit den Rädern vollführten.

bikepoloPolo mit Drahteseln.                                         Foto: mr

Jeweils drei Spieler einer Mannschaft versuchen bei diesem Spiel, auf dem Fahrrad sitzend einen kleinen Ball mit Poloschlägern ins gegnerische Tor zu befördern. Ein Spiel geht zehn Minuten oder bis fünf Tore gefallen sind. Wer den Boden mit dem Fuß berührt, ist aus dem Spiel und muss entweder einen Kreis fahren oder einen festgelegten Punkt auf dem Spielfeld mit dem Schläger berühren, bevor er wieder einsteigen darf. Ge­spielt wird auf einem etwa tennisplatzgroßen, von einer Bande begrenzten Spielfeld.
Bikepolo ist keine neue Sportart, sondern entstand bereits gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Irland. 1908 war es sogar olympische Disziplin.
Wieder entdeckt wurde es Anfang der 2000er von Fahrradkurieren in Seattle, die sich so die Zeit in den Pausen vertreiben wollten. Der Sport breitete sich zunächst in den großen Städten der USA aus, wird inzwischen aber auch in Europa zunehmend populärer.
Auch wenn die Zahl der Aktiven rasant wächst, hat sich Bikepolo bislang den Status einer Szene-Sportart erhalten können, bei der der Spaß am Spiel, Geselligkeit und Freundschaft im Vordergrund stehen. Daher kommt diese Sportart bisher auch noch ohne feste Organisationsstruktur aus. Weltmeisterschaften und Turniere werden gemeinsam von den Spielern ausgerichtet. Da sowohl Aktive als auch Zuschauer vom Turnier auf dem Tempelhofer Feld begeistert waren, hoffen die Berliner Organisatoren, es auch im nächsten Jahr wieder am gleichen Ort ausrichten zu können.

mr
www.berlin-bikepolo.de