Kleidersuche bis zur Weißglut
Der Frühling mit seinen ersten Sonnenstrahlen ist für mich immer die Aufforderung, den Garderobenschrank auf jahreszeitliche Tauglichkeit zu überprüfen. Ganz besonders ist mir dann immer nach weiß. Die dunklen Kleider sind nicht mehr zu ertragen, es muss dann hell werden.
Nun gibt es Lieblingskleidungsstücke, die unerlässlich sind für den Frühling. Dazu gehört ein weißer Rock. Ich machte mich auf die Suche und war noch nicht beunruhigt, im ersten Anlauf erfolglos gewesen zu sein.
Am nächsten Tag ging die Suche weiter. Ich suchte zwischen den liegenden Röcken – ohne Erfolg. Ich suchte zwischen den hängenden Röcken, aber auch da war er nicht.
Selbst zwischen der Bügelwäsche war das gute Stück nicht zu finden. Ich berichtete voller Erstaunen im Freundeskreis über das Verschwinden meines Rocks und dessen Nichtauftauchens trotz meines Engagements.
Felix kennt mich ziemlich gut; um genau zu sein, er kennt mich manchmal besser als ich mich selbst. Sein Vorschlag zu diesem Thema kam prompt: »Schau doch mal zwischen deiner weißen Tischwäsche, da fällt der Rock am wenigsten auf.«
Das erschien mir im ersten Moment weit hergeholt, aber einen Versuch war es doch wert.
Der Rock befand sich tatsächlich zwischen der weißen, noch nicht gebügelten Tischwäsche, ganz hinten, eingequetscht zwischen zwei weißen Tischdecken.