Das Rollbergerwachen

Neues Engagement rückt das Seniorenhaus wieder ins öffentliche Interesse

Völlig unbekannt in Neukölln war bislang das Seniorenhaus im Rollbergkiez. Der Gebäudekomplex  von »Stadt und Land« mit 108 Wohneinheiten, der sich zwischen Morusstraße, Werbellin­straße, Rollbergstraße und Karl-Marx-Straße befindet,  ist aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Zu verdanken ist es Sylvia Fee, die 2011 in das Haus einzog. Zwei Jahre sollte es noch dauern, bis sie die Geschichte des Hauses aufgearbeitet hatte. Seit 2013 wirbt sie mit Tatendrang für das Haus.
Bis 2011 gab es im Hause nicht nur aktive Menschen, auch Fördergelder flossen – für ABM-Kräfte und für die Unterstützung der Aktivitäten des damaligen Seniorenbeirats, der Feiern und Ausflüge organisierte. Mit dem Verschwinden der aktiven Mitglieder wegen Krankheit oder Tod, für die sich keine Nachfolger fanden, fiel das Haus in eine Starre. Konflikte zwischen den neuen Mietern und den Alteingesessenen brachen aus. Das Klima wurde schlechter und der Seniorenbeirat löste sich auf. Jedoch blieben der Gemeinschaftsraum für Feste und die Waschküche erhalten. Im Gemeinschaftsraum hatten sich im Laufe der Zeit jede Menge Küchenutensilien angesammelt, die ungenutzt herumstanden.

Seniorenhaus_gemeinschaftsraumIm Gemeinschaftsraum ist Platz zum Feiern.         Foto:fh

Sylvia Fee konnte das an ihrem Wohnort, der nur von über 60-Jährigen gemietet werden kann, nicht mit ansehen. Sie suchte den Kontakt zu den Bewohnern und konnte einige dafür begeistern, sich wieder für einen Seniorenbeirat einzusetzen, der nun im Februar gewählt wird. Seine Aufgabe wird es sein, Fördergelder zu organisieren für das, was die Bewohner interessiert. Im Vordergrund steht dabei die Geselligkeit, aber auch ein Dienst für die Arztbegleitung ist geplant. Darüber hinaus sind Veranstaltungen in Vorbereitung, die sich mit den Themen der Senioren beschäftigen. In einer Zeit, in der Rentner immer ärmer werden, wollen diese Senioren nach Lösungen für ein würdevolles Leben suchen.Seniorenhaus_innenhof

   Innenhof des Seniorenhauses.       Foto: fh

Ein Anfang wurde bereits mit dem Besuch im »SchwuZ« in der Rollbergstraße gemacht, den Gilles Duhem vom »Morus 14«, Sylvia Fee und der Geschäftsführer des »SchwuZ« Marcel Weber für die Nachbarn organisiert hatten. Zahlreich erschienen die Senioren, und Vorbehalte gegen den Veranstaltungsort konnten abgebaut werden. Ein Mitarbeiter des »SchwuZ« war von den Besuchern hoch begeistert. »Ich wünschte, meine Omi würde mich hier besuchen«, sagte er, womit er im Sturm die Herzen der Besucher eroberte.

ro