Das »Duo Cinema« begeisterte in der »Taste«
Filmmusik, da denken viele an ein großes Orchester mit opulentem Klang.
Dass es auch anders geht, beweist das »Duo Cinema« aus Neukölln mit Stefan Fischer am Klavier und Paul Schwingenschlögl an Trompete und Flügelhorn. Gekonnt setzen sie Filmmusik in Szene und schaffen mit wenigen Mitteln eine neue Musiktraumwelt für die Zuhörer, die sich gerne auf die Reise einlassen.
So auch am 7. Dezember, als das »Duo Cinema« im kleinen Salon der »Taste« an der Sonnenallee zu Gast war und durch die packende Welt der Filmmusik führte. Das Repertoire reicht von Klassikern wie »Der letzte Tango« oder »Der Pate« bis zu neueren Produktionen wie »Slumdog Millionaire«. An das träumerische Trompetensolo aus »La Strada« schließen sich unmittelbar die donnernden Klavierakkorde aus »Bladerunner« an, um dann wieder zu einem romantischen Thema aus demselben Film zu wechseln. Bei der Titelmusik aus dem Bond-Film »Diamantenfieber« übernimmt die Trompete die Rolle der Stimme.
Ohne die Unterstützung eines großen Orchesters befreien sie diese Musik von allem Zierrat und reduzieren sie auf das Wesentliche. Bauhaus statt Barock. Dabei genügt es ihnen jedoch nicht, die Stücke einfach nachzuspielen. Durch ihre speziellen Arrangements und eigenwilligen Improvisation erhalten altbekannte und oft gehörte Filmthemen eine ganz neue Note.
Während die Finger von Stefan Fischer nur so über die Tasten des Klaviers zu fliegen scheinen, spielt Paul Schwingenschlögl auf der Trompete wie in Trance. Die beiden sind ein eingespieltes Team. Ein Blick genügt und sie wissen, wie es weitergeht. Lange gefackelt wird nicht, es folgt Stück auf Stück, so dass der Traum kein jähes Ende nimmt.
Mit wohligen Klängen werden die Zuhörer schließlich vorsichtig zurück in die Realität geholt. Aber die nächste Möglichkeit, sich in die Welt der Filme zu träumen, kommt bestimmt.
mr