Tee unter dornigen Bedingungen
Es ist wieder Erkältungszeit und Gott sei Dank wächst in der freien Natur alles, was wir brauchen, damit dieser Kelch an uns vorüberzieht. Letzten Monat war es die Fliederbeere (Holunderbeere), diesen Monat habe ich die Hagebutte ausprobiert.
Bei meiner Radtour entlang des Mauerwegs habe ich sie entdeckt und mich für die Zubereitung als Tee entschieden. Hierfür pflückte ich unter dornigen Bedingungen die lange, schmale Hundsrose, die angeblich süßer als ihre große Schwester die Kartoffelrose schmeckt.
Leider hatte ich keine Handschuhe dabei und somit waren meine Hände ziemlich aufgerissen. Egal, Hauptsache gesund! Vitamin C enthalten alle Hagebutten und das nicht wenig. Fünfzig Mal mehr Vitamin C steckt in den Früchten als in Zitronen.
Geheimwaffe gegen Erkältung.Foto: Alfred Richard Stübling
Zur Weiterverarbeitung werden Stil und Blütenansatz abgeschnitten und die Nüsschen entfernt, was eine ziemlich nervtötende Angelegenheit ist, die ich mir mit DVDs versüßte. Nach dem Waschen wird das Fruchtmark im Mörser zerstampft und danach im Ofen bei 50 Grad eine Stunde getrocknet. Vorsichtshalber habe ich die Hagebutten noch zwei Tage ausgebreitet im Backofen (natürlich ohne Wärme) liegen lassen, bevor ich sie in ein Schraubglas zur Aufbewahrung abfüllte. Ich wollte Schimmelbildung vermeiden.
Für die Zubereitung werden zwei gehäufte Teelöffel der Hagebutten mit siedend heißem Wasser übergossen und nach zehnminütiger Ziehzeit abgegossen. Der Tee erhält nicht die Farbe, die wir von Hagebuttentee kennen, da in gekauften Tees Malve (Hibiskus) als Färbemittel enthalten ist. Auch der Geschmack ist etwas anders, aber sicherlich nicht schlechter. Insgesamt ist es wirklich eine kleine Plackerei, die Hagebutten für den Tee vorzubereiten, dennoch finde ich, für ein gesundes kostenfreies Heißgetränk aus der Natur lohnt sich der Aufwand.
km