Paul Schwingenschlögl besuchte die Brauerei auf dem Kindlgelände
Die Kindl-Brauerei setzte auf Masse, gab ihren Standort Werbellinstraße auf und zog nach Weissensee, um zu expandieren und mit dem Erzfeind Schultheiss zu fusionieren. Die Privatbrauerei »Am Rollberg«, gegründet von Wilko Bereit und Nils Heins, vertritt das umgekehrte Konzept. Für Bereit und Heins zählt in erster Linie die Qualität. Für ihr Bier verwenden sie fast ausschließlich Biorohstoffe, die sie von der Weihermann Mälzerei in Bamberg beziehen. Diese Mälzerei ist einzigartig weltweit, da sie 80 verschiedene Sorten anbietet.
Braumeister Wilko Bereit ist ein echter Neuköllner, der seine Lehre bei Bürgerbräu machte und 2002 seinen Meisterbrief erhielt. Gemeinsam mit Nils Heins, der sich um das Geschäftliche und den Vertrieb kümmert, entwickelten sie das Konzept für die Bauerei. Mit der Bank wurden sie sich bald einig, doch die Verwaltung kam nicht aus dem Knick. Am 23. Oktober 2009 wurde dann endlich der erste Sud gefahren. In einem Teil der alten Kindl-Brauerei ließen sie eine komplett neue moderne Brauanlage installieren, von der alten Kindl-Brauerei benutzen sie nur die Abwasserdruckleitung. Ihr Bier liefern sie in den Varianten hell, rot und Weizen ausschließlich als Fassbier an ca. 30 Kneipen, Restaurants und Hotels in Berlin und ein Hotel im Spreewald.
Am Freitag und Samstag Abend schenken sie ihr Bier direkt vor Ort aus, wobei die Gäste auch einen Blick in die Brauerei werfen können. Wie hervorragend dieses Bier mundet, zeigte sich beim Besuch der Kiez und Kneipe in der Brauerei. Sogar zwei begeisterte Weintrinkerinnen waren von der Kostprobe Rollberg rot derartig begeistert, dass sie versprachen, bald wiederzukommen.