Königlicher Besuch im Rathaus

Sternsinger 2025 singen für Kinderrechte in aller Welt.    Foto: mr

Sternsinger hinterlassen ihre Segenswünsche

Als die Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar verkleidet, besuchten Neuköllner Sternsinger in Begleitung des Pfarrers Kalle Lenz von der St. Christophorus-Kirchengemeinde das Neuköllner Rathaus, wo sie von Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Jugendstadträtin Janine Wolter empfangen wurden.
Als Zeichen ihres Besuchs hinterließen die Sternsinger an der Tür zum Bürgermeisterbüro ihre traditionelle Segensbitte, die von den Jahreszahlen umrahmten Buchstaben C M B, die Abkürzung für »Christus Mansionem Benedicat«. Übersetzt bedeutet das: »Christus segne dieses Haus«. Königlicher Besuch im Rathaus weiterlesen

Es geht nurzusammen

Es ist ermutigend zu lesen, dass Mieter sich zusammenschließen gegen den Verkauf ihrer Häuser, gegen ungerechtfertigte Mieterhöhungen, gegen den Verfall, um nur einige Anlässe zu nennen. Schon bei der Gefahr des Hausverkaufs stoßen sie im Bezirk auf offene Ohren. Zum Beispiel bei Jochen Biedermann, Baustadtrat (DIE GRÜNEN). Er hilft und tut vieles, was rechtlich möglich ist, um Wege aufzuzeigen, wie Mieter unter angemessenen Bedingungen in ihren Wohnungen bleiben können.
Vielleicht hat es auch mit den Mieterzusammenschlüssen zu tun, dass sich nun mehrere Bezirke zusammenschließen, um sich gegen Wucher, unlauteres Verhalten der Hauseigentümer und für den Schutz der Bezirksbewohner zu engagieren.
Es sieht tatsächlich so aus, dass es sich lohnt, für die eigenen Interessen zu kämpfen. Die Bezirkspolitik hat das verstanden und tritt jetzt auch als Interessenvertreter für Mieter gegen Hausverkäufe auf, für eine Vergesellschaftung.

Petra Roß

Vom Friedhof ins Museum

Die BVV entscheidet über die Zukunft des »Hererosteins«

Im vergangenen Jahr fand ein intensiver Dialog mit der Zivilgesellschaft über den zukünftigen Umgang mit dem sogenannten »Hererostein« auf dem Friedhof am Columbia­damm statt, an dem auch Aktivisten und Künstler aus Namibia teilnahmen. Der Stein erinnert an die deutschen Schutztruppensoldaten, die zwischen 1904 und 1908 am Völkermord an den Herero und Nama beteiligt waren. Die Teilnehmer der diversen Diskussionsveranstaltungen waren vom Gedanken, den Stein zu entfernen, weitgehend abgerückt. Matthias Henkel, Leiter des Museums Neukölln, hatte deshalb vorgeschlagen, den Findling an Ort und Stelle zu belassen, aber um 180 Grad zu drehen und damit zu seinem eigenen Gegendenkmal zu machen.
Die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) hat in ihrer Sitzung am 22. Januar nun aber anders entschieden. Mit den Stimmen der SPD, Grünen und Linken wurde beschlossen, den Stein vom Garnisonsfriedhof Columbiadamm zu entfernen und einem Museum zur Verfügung zu stellen. Eine Informationsstele am bisherigen Standort soll an die Debatten um das Gedenken erinnern. Vom Friedhof ins Museum weiterlesen

Die dunkle Geschichte der alten Frauenklinik

Ein erinnerungskultureller Rundgang

Wo heute hochpreisige Wohnungen vermarktet werden, kamen bis vor zwanzig Jahren noch Babys auf die Welt.
Um die Geschichte der »Landesfrauenklinik & Hebammenlehranstalt« am Mariendorfer Weg wieder ins Gedächtnis zu rufen, lud Matthias Henkel, Leiter des Museums Neukölln, gemeinsam mit Kulturstadträtin Janine Wolter am 27. Januar, dem Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, zu einem erinnerungskulturellen Rundgang. Begleitet wurden sie von Thorsten Eckert, Prokurist der »Avila Management & Consulting AG«, dem Eigentümer des Geländes, und Robert Parzer, Historiker am Deutsch-Polnischen Haus, der über die Geschichte des ehemaligen Krankenhauses referierte.

Schmucke Fassade, dunkle Geschichte    Foto: mr

Das Krankenhaus, das bei der Eröffnung 1917 als eine der fortschrittlichsten Kliniken ihrer Zeit galt, wurde während der Zeit des Nationalsozialismus zum Zentrum für Zwangssterilisationen. Auf Grundlage des am 14. Juli 1933 erlassenen »Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses« wurden bis 1945 etwa 400.000 Menschen, die an einer körperlichen Behinderung oder geistigen Krankheit litten oder nur im Verdacht einer solchen standen, zwangsweise sterilisiert.
Auch die Ausbildung der Hebammen erfolgte im Sinne der Rassenhygiene. Das bedeutete, dass sie angehalten waren, sogenannte missgebildete Säuglinge zu melden. Oft wurden diese Kinder dann Opfer der Euthanasie-Verbrechen. Die dunkle Geschichte der alten Frauenklinik weiterlesen

Direktkandidaten für den Bundestag

Redaktionelle Anmerkung und Fragen

an Hakan Demir (SPD) und Andreas Audretsch (Bündnis 90 / Die Grünen)

Für die Wahl zum Deutschen Bundestag stellt die Kiez und Kneipe Neukölln in der aktuellen und der folgenden Ausgabe den Neuköllner Direktkandidaten ausgewähl­ter Parteien Platz zur Verfügung, um sich selbst darzustellen.

Der Reichstag – Sehnsuchtsort der Politiker.   Foto: mr

Befragt werden die Kandidaten von SPD, GRÜNEN, CDU und LINKEN. Diese Parteien haben wir bewusst ausgewählt.
Wir haben eine Blattlinie und eine gewisse Richtung unserer Berichterstattung. Da wir unsere Verantwortung im Meinungsbildungsprozess sehr ernst nehmen, behalten wir uns vor, wie viel Platz wir der Berichterstattung über Parteien einräumen.
Dieser Platz, den wir den Parteien einräumen, ist Pressearbeit. Unsere Redakteure arbeiten alle unentgeltlich, somit handelt es sich um freie Pressearbeit. Auch hierdurch behalten wir uns vor, wie viel Platz und Aufwand wir der Berichterstattung über gewisse Phänomene und Gruppierungen gewähren. Einigen möchten wir dies bewusst nicht für ihre Selbstdarstellung zur Verfügung stellen. Direktkandidaten für den Bundestag weiterlesen

Wahl zum deutschen Bundestag

Kurzer Wahlkampf fordert erhöhte Aufmerksamkeit der Wähler

Am 23. Februar 2025 wird der Bundestag vorzeitig neu gewählt. Nach zerbrochener Koalition und verlorener Vertrauensfrage. Mit verkürzten Fristen bei Kandidatenaufstellung, Eintrag ins Wählerverzeichnis und Briefwahl.
Für die Wahlkämpfer bedeutet das einen Winterwahlkampf. Ab dem 12. Januar durfte bei Minusgraden plakatiert werden. Stände und Haustüraktionen fordern besonderes Durchhaltevermögen. Durch die gesetzte Dauer einer Wahlperiode wird das wohl auf längere Zeit so bleiben.
Mit der Wahldurchführung tat man sich in Berlin nicht immer leicht. Es galt in kurzer Zeit Wahlhelfer zu mobilisieren und Stimmzettel zu drucken. Wahl zum deutschen Bundestag weiterlesen

»Bekämpfen!–Entzaubern?–Verbieten?«

Eine Podiumsdiskussion zum Umgang mit der AfD

80 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz gewinnt mit der AfD eine Partei an Einfluss, die nicht nur die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, sondern auch völkisches Denken und Handeln enttabuisiert. Ihre rassistische Hetze beeinflusst staatliche Politik bereits heute, von den Kommunen bis zur Europaebene.
Viele Demokraten unseres Landes stellen sich die Frage, wie die rechtsextremen Bestrebungen der AfD am besten bekämpft werden können.

Fabian Georgi, Hakan Demir, Jürgen Schulte (Hufeisern gegen rechts.     Foto: mr

Unter der Überschrift »Bekämpfen! – Entzaubern? – Verbieten?« hat deshalb die Initiative »Hufeisern gegen rechts« zu einer Podiumsdiskussion mit Hakan Demir (Neuköllner SPD-Bundestagsabgeordneters) und Fabian Georgi vom »Kommitee für Grundrechte und Demokratie« in den Gemeindesaal der Hephata-Kirche eingeladen. »Bekämpfen!–Entzaubern?–Verbieten?« weiterlesen

Neuköllner Stadtnatur-Ranger auf Tour

Vier Frauen vermitteln Stadtgrün

Drei Viertel aller Deutschen leben in Städten. Während in der ausgeräumten Kultur- und Agrarlandschaft um sie herum die Artenvielfalt zunehmend abnimmt, wächst sie auf städtischem Grün beständig. Jedes Stadtgrün zählt, weil ausreichend Natur, besonders in den dichtbesiedelten Ballungsräumen, ein Garant für Lebensqualität, Wohlergehen und Gesundheit für die darin lebenden Menschen ist. Stadtgrün wird zunehmend zum Hotspot für die Artenvielfalt. Um überhaupt weiter überleben zu können, sind Tiere wie Pflanzen gezwungen, in Städte umzuziehen. Inzwischen sind in Berlin schon 20.000 Tier- und Pflanzenarten erfasst und täglich werden weitere entdeckt.

Meike Borchert (2. von rechts), Tjorven Tenambergen, Géraldine Döring und Cynthia Leuckhardt.    Foto: © Stiftung Naturschutz Berlin

Die bundesweit agierenden »Stadtnatur-Ranger« sind ein einmaliges Angebot der »Stiftung Naturschutz Berlin« (SNB) und des Bezirks­amtes Pankow. Deren Teams sind nun in allen Berliner Bezirken aktiv. Vier von ihnen sind in Neukölln unterwegs. Heidrun Grüttner von der Stiftung Naturschutz ist froh, dafür geeignetes Personal gefunden zu haben: »Wir haben Biologen, Geologen, Landschaftsplaner, Geografen, manche mit umweltpädagogischer Zusatz­ausbildung – alle mit Hochschulabschluss.« Neuköllner Stadtnatur-Ranger auf Tour weiterlesen

Klimaresiliente Hasenheide auf der Zielgeraden

Der letzte Bauabschnitt beginnt

Das Bezirksamt Neukölln beginnt derzeit mit dem vierten Bauabschnitt des Projekts »Klimaresiliente Hasenheide«. Im Fokus dieses letzten Bauabschnitts steht der westliche Teil des Parks. Hier soll die Vegetation ge­stärkt, die Aufenthaltsqualität verbessert und die ökologische Funktion des Parks langfristig gesichert werden. Das Projekt soll den Volkspark Hasenheide gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels widerstandsfähiger machen.

Weniger Matsch, mehr Gras.   Foto: mr

Der durch Veranstaltungen stark beanspruchte Boden der Tälchenwiese wird aufgelockert, um bessere Wachstumsbedingungen und eine verbesserte Regenwasserversickerung zu erreichen. Es erfolgen Neupflanzungen von Bäumen, Sträuchern und Stauden an den Rändern sowie eine Neuansaat der Wiese. Zusätzlich werden neue Bänke und Tischtennisplatten aufgestellt.
Am Fuß der Rixdorfer Höhe werden zur Stärkung des Baumbestandes junge Bäume, Sträucher und eine Hecke gepflanzt. Zum Schutz der Vegetation und zur Vermeidung unerwünschter Trampelpfade werden Benjeshecken angelegt. Ein erodierter Weg wird durch eine verbesserte Entwässerung gesichert. Auf der Rixdorfer Höhe selbst entstehen neue Bänke sowie ein Calisthenics-Gerät für Sportbegeisterte. Klimaresiliente Hasenheide auf der Zielgeraden weiterlesen

Schutz vor Verkauf und explodierenden Mieten

Mieterinnen und Mieter vernetzen sich zur Gegenwehr

Der Berliner Immobilienmarkt ist weitgehend nicht  reguliert. Was für wenige ein profitables Geschäft ist, sorgt bei den Mieterinnen und Mietern für zunehmende Armutsgefahr, denn die Mieten sind sehr hoch und bezahlbare Wohnungen kaum zu finden.

Flächendeckend AirBnB.

In Berlin geht es um den Fortbestand der Mietpreisbremse, die der Bundestag beschließen muss, damit diese weiter besteht. »Es ist ein unerträglicher Zustand, dass hohe Mieten für immer mehr Menschen in Deutschland zur Armutsfalle werden«, sagt Michaela Engelmeier vom Sozialverband Deutschland.
Der Bundesgerichtshof hat derweil höchstrichterlich entschieden, dass die Berliner Mietpreisbremse rechtens ist. Demnach dürfen die Mieten höchstens zehn Prozent über der ortsüblichen Miete liegen.
Zu den wenigen Profitierenden zählt in Berlin die »Preig AG«. Ihr gehören die Häuser an der Innstraße 45 und 47. In ganz Berlin ist diese Aktiengesellschaft auf Einkaufstour von Altbauten und plant den Börsengang, so berichtet das »Mieterecho«. Die dortigen Mieter, die schon lange in den Häusern wohnen, wehren und vernetzen sich gegen den möglichen Verkauf ihrer Wohnungen und halten Kontakt zur Politik. Schutz vor Verkauf und explodierenden Mieten weiterlesen

Vier Bezirke kooperieren

Gemeinsam gegen Wohnungsnot

Die Umwandlung von Wohnraum in Eigentumswohnungen ist in Berlin weit vorangeschritten. Viele Menschen werden durch Eigenbedarfskündigungen aus ihren Wohnungen und ihrem sozialen Umfeld verdrängt. Um die Wohnungsnot zu stoppen, die durch Umwandlung und Eigenbedarfskündigungen entsteht, wollen die Bezirksämter Friedrichshain-Kreuzberg, Mitte, Neukölln und Pankow gemeinsam mit dem »Berliner Mieterverein« betroffene Mieter:innen im Rahmen eines Projektes beraten und informieren. Außerdem soll das Problembewusstsein zum Thema Umwandlung vertieft und ver­stärkt werden. Parallel werden die Projektpartner vom Gesetzgeber Instrumente und gesetzliche Reformen zur Entschärfung der Problemlage einfordern. Vier Bezirke kooperieren weiterlesen

Polizei und Polizieren bei Jugendlichen

Ein Feature von Thomas Hinrichsen

»Sie fahren mit Blaulicht.« Gemeint ist die Polizei. Das sagen junge erwachsene  Männer. Sie stehen vor einem Postcafé an der Schillerpromenade und sind besorgt, ob die Ordnungskräfte an anderer Stelle vielleicht repressiv werden.
Polizeibekannt sind sie, weil sie vielfach nach dem Ausweis gefragt werden. Dem hellhäutigen Autor dieses Features ist das in 22 Jahren Neukölln nicht einmal bei einer Verkehrskontrolle passiert. Die Szene ereignet sich eine Woche vor Silvester. Polizei und Polizieren bei Jugendlichen weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Neuköllner Tageblatt, Sonntag, 1.2.1925
Gegen unerlaubtes Platzfreihalten in den Zügen. Die Reichsbahndirektion Berlin nimmt Anlaß, die Bahnhofs= und Zugbeamten erneut anzuweisen, gegen die schon öfter gerügten Ungehörigkeiten im Reiseverkehr mit aller Strenge vorzugehen. Insbesondere soll die Mitnahme zu umfangreichen Handgepäcks in die Abteile, gegen das Betreten der Abteile durch Nichtreisende, um Plätze freizuhalten, und gegen die mißbräuchliche Benutzung höherer Wagenklassen eingeschritten werden. Die für die Uebertretungen festgelegten Zuschläge und Strafen sind unnachsichtlich einzuziehen. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Rekordergebnis der Kaffeewette

9.424 Päckchen Kaffee für die Kältehilfe

Bei dieser Wette gibt es vor allem einen Gewinner: Die Berliner Kältehilfe. Insgesamt 9.424 Päckchen Kaffee spendeten Anwohner und Unternehmen aus fünf Bezirken bei der diesjährigen Kaffeewette, um diejenigen zu unterstützen, die im Kampf gegen die Kälte auf Berlins Straßen auf die Tee- und Wärmestuben der Kältehilfe angewiesen sind.

Fünf stolze Bürgermeister.Foto: mr

2019 hatte Supermarktgeschäftsführer Michael Lind die Idee, den Neuköllner Bezirksbürgermeiser Martin Hikel zu einer Wette herauszufordern. Sollte der es schaffen, 50 Pakete Kaffee für die »KUBUS Kältehilfe« einzusammeln, werde er 1.000 Euro spenden. Die Herausforderung nahm Martin Hikel gern an und gewann die Wette mit überwältigendem Vorsprung.
Daraus ist mittlerweile eine Tradition geworden, der sich auch andere Bezirke angeschlossen haben. Reinikendorf war bereits im letzten Jahr dabei, in diesem Jahr kamen Tempelhof-Schöneberg, Lichtenberg und Spandau dazu. Die Seite der Herausforderer verstärkte Ralf Oelmann, ein Freund und Kollege Linds. In den kommenden Jahren wollen sich weitere Bezirke an der Aktion beteiligen, kün­digte Martin Hikel an. Das könne dann zu einem Treffen des Rates der Bürgermeister werden. Rekordergebnis der Kaffeewette weiterlesen

Wertschätzung

Trauerfeier für einsam Verstorbene

Immer mehr Menschen sterben einsam – ohne Angehörige, die sie beerdigen und um sie trauern. In Neukölln waren es im vergangenen Jahr 199 Menschen, die vom Gesundheitsamt ordnungsbehördlich bestattet wurden.

Lichter des Gedenkens und der Hoffnung.   Foto: mr

Für sie läuteten am 19. Januar um 17 Uhr drei Minuten lang die Glocken der Neuköllner Kirchen. Anschließend wurden in einer bewegenden Feierstunde in der Philipp-Melanch­ton-Kirche am Kranoldplatz ihre Namen verlesen und Lichter der Hoffnung entzündet. Umrahmt wurde die Feierstunde von musikalischen Beiträgen. Wertschätzung weiterlesen

Kefirkäse, Kultweine und Knacker

Noch mehr Naturwein und Veganes im Kiez

Man sollte meinen, dass was der Kiez nun wirklich nicht mehr braucht, entweder noch ein Vintage-Second-Hand-Klamottenladen ist, wie sie jüngst gefühlt jeden Leerstand mit gar nicht mal so günstiger Gebrauchtkleidung füllen – oder noch eine Weinbar für finanzkräftige und luxusfreudige Gen Z-Zoomer. Und doch geht der Weintrend munter weiter, so im keck benannten Wein-Pub »Blanc de Fuck« in der Lenaustraße, wo zuvor im »Holy Flat« Fladenbrote und Bowls vegan befüllt wurden.

WILDE Pullen.     Foto: hlb

»A Temporary Shitty Winebar« nennen die Betreiber Anika und Chris Foster, die ihre Weine auch auf der Naturweinplattform »MORE Natural Wine« und in ihrem Laden in der Flughafenstraße verkaufen, ihr seit Oktober und noch bis August geöffnetes Lokal. Über 270 mitunter rare Flaschenweine stehen – ab 24 Euro und detailliert beschrieben, wenn auch in Englisch – auf der dicken DIN A4-Karte, vom Fass(!) gibt es vier Sortimentsweine der Winzer Marto Wörner und Patrick Bouju, darunter den Namensgeber, einen wilden rheinhessischen Pinot Noir, sowie immer um die sechs offene, die gerade besonders präsentiert werden sollen. Kefirkäse, Kultweine und Knacker weiterlesen

Entspannt durch Neukölln

Nicole Weizenegger, Physiotherapeutin in Britz, stellt sich vor

Wenn junge Menschen initiativ werden und ihre guten Ideen umsetzen, freue ich mich sehr und möchte das würdigen. Gesagt – getan. Ich führe ein Interview mit Nicole Weizenegger, die in der Hufeisensiedlung eine Privat- und Selbstzahlerpraxis mit viel Engagement und sozialer Kompetenz betreibt.
K&K: Beschreiben Sie spontan, was Ihnen zum Bezirk Neukölln einfällt.
Frau Weizenegger: Neukölln ist einzigartig durch die Vielfalt. Ein internationaler und ein lebhafter Bezirk voller Gegensätze. Ich fühle mich als Urneuköllnerin hier sehr wohl. Britz ist meine Heimat, ich liebe die ruhige Umgebung. Für mich ist es ein Bezirk mit Charme und ländlichen Flair zum Relaxen.
K&K: Was war ausschlaggebend, Ihre Praxis in der Hufeisensiedlung zu eröffnen?
Frau Weizenegger: Da meine Wurzeln in Britz sind und ich mich hier wohl fühle, war es für mich ganz klar, meine Praxis hier zu eröffnen.
K&K: Erzählen Sie bitte von Ihrem beruflichen Werdegang und ihren Qualifikationen.
Frau Weizenegger: Meine Ausbildung zur Physiotherapeutin habe ich 1999 in Berlin-Moabit begonnen und 2002 mein Staatsexamen erfolgreich bestanden. Seitdem habe ich viele Weiterbildungen gemacht, mein Ziel war es schon immer, den Menschen ganzheitlich zu behandeln. Körper, Geist und Seele sind eine Einheit und sollten für eine erfolgreiche Therapie immer zusammen betrachtet werden. Entspannt durch Neukölln weiterlesen

Gefährtinnen finden

Frauengruppe hat wieder freie Plätze

Am 13. Januar 2025 startet unsere Frauengruppe in ihr drittes Jahr, und wir freuen uns über neue Gesichter.
An jedem zweiten Montag im Monat treffen wir uns von 18 – 20 Uhr im Raum für Entfaltung. Ein wesentliches Ziel unserer Treffen ist es, unsere Freiheit und Autonomie ebenso zu stärken wie unsere Verbundenheit mit Menschen, die uns am Herzen liegen. Dazu gibt es in jedem Treffen begleitete Impulse, die dich unterstützen, Freiheit, Autonomie und Verbundenheit stärker zu leben. Hier ist eine kleine Auswahl der Themen:
Der Rollenkuchen – Welche Rollen lebst du?
Das Lebensrad – In welchen Bereichen deines Lebens läuft es gut, in welchen gibt es noch Entwicklungspotential?
Schätze der Vergangenheit – Wann in deiner Vergangenheit hast du Herausforderungen gut bewältigt und wie hast du das gemacht? Wie kann dir das heute nützen?
Überzeugungen, die deine Fähigkeiten schwächen, gegen stärkende Glaubenssätze tauschen.
Innere Vielfalt – Deine inneren Stimmen in Einklang bringen, ein Motto für dein zukünftiges Leben finden und stärken.
Darüber hinaus gibt es Raum für die Themen, die dich gerade bewegen. Im Austausch mit den Anderen findest du auch hier Impulse, die positive Veränderungen in deinem Leben anstoßen.
Die Kosten pro Termin: Der »Leider, leider«-Preis: 45,- €
Der normale Preis: 60 €
Der Plus-Preis: 75 €
Du zahlst, was du dir leisten willst und kannst.
Wir freuen uns auf dich!

Raum für Entfaltung
Pintschallee 24
Für mehr Informationen zögere nicht, Kontakt zu mir aufzunehmen:
Barbara Westphal
0175 594 59 02
barbara@westphal-coaching.de

Wiedereröffnung der »Gertrud-Junge-Bibliothek«

Vergrößerung mit eigenständiger Jugendbibliothek

Seit April 2024 ist die »Gertrud-Junge-Bibliothek« im Gemeinschaftshaus Gropiusstadt für Modernisierungsarbeiten geschlossen. Am Samstag, dem 15. Februar 2025 um 15 Uhr wird die Bibliothek in Anwesenheit von Janine Wolter, Bezirksstadträtin für Bildung, Kultur und Sport feierlich wiedereröffnet.
Durch die Modernisierung ist dann insbesondere die Aufenthaltsqualität in der Bibliothek verbessert und eine zeitgemäße und nutzerfreundliche Präsentation der Medien als auch bessere räumliche Voraussetzungen für Veranstaltungen umgesetzt worden. Wiedereröffnung der »Gertrud-Junge-Bibliothek« weiterlesen

Rosl Persson – Eine Rixdorfer Turnerin

Ein Vortrag von Bärbel Ruben mit vielen Bildern

Mit dieser Veranstaltung wirft das Museum Neukölln ein Schlaglicht auf die Emanzipation der Frauen durch Sport und setzt eine bewusste Gegenposition zur paternalistischen Turntradition im Geiste Friedrich Ludwig Jahns.

Rosl und Tom, Ende der 1920er-Jahre.    Foto: Museum Neukölln

In Rosl Persson (1908-2010) verkörperte sich exemplarisch ein ganzes Jahrhundert. Ihr ereignisreiches Leben, das sie mit Selbstbewusstsein und Selbstbestimmtheit gestaltete und in vollen Zügen genossen hat, spiegelte progressive Strömungen mehrerer Epochen wider.
Die frühe Kindheit fiel noch in die Kaiserzeit; der Beginn ihrer Schulzeit stand im Schatten des Ersten Weltkrieges. Schon hier scherte Rosl aus und missachtete vorherrschende gesellschaftliche Konventionen. Unterstützt durch ihre Eltern erlernte sie mit sechs Jahren das Schwimmen, brach als junges Mädchen mit der Kirche und wählte die Jugendweihe. Früh wandte sie sich einer klassenbewussten Arbeiterkultur zu und besuchte entsprechende Vortragsabende, die ihr in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit und politischer Richtungskämpfe Orientierung vermittelten. Auf dem Gebiet der Gymnastik, Freikörperkultur und Sexualität beeinflussten Adolf Koch und Magnus Hirschfeld das Denken und Handeln von Rosl Persson. Rosl Persson – Eine Rixdorfer Turnerin weiterlesen

Dekolonialisierung ist konkret

Walter Rodney analysiert die Ursachen der Unterentwicklung

Walter Rodney wurde 1942 in der damaligen britischen Kolonie Guayana geboren und wurde 1980 dort bei einem Sprengstoffattentat ermordet.
Er war eine führende Kraft in der panafrikanischen Bewegung, der Black Power, und gründete die »Working Peoples Alliance«. Das Wort »Rasse« benutzt er kaum und nur in Anführungsstrichen. Er verwendet das Wort »Klassen« und analysiert die Bedeutung der Arbeit als Ursprung allen Reichtums und als Objekt der Ausbeutung  im Gegenteil zum Finanzkapital, das überwiegend in den Händen weißer Menschen liegt, im Weltmaßstab gesehen. Dekolonialisierung ist konkret weiterlesen

Ach, Du lieber Engel!

Dann nehme ich mal das Auto von Fred Haase

Meine Nachbarin ist verreist. Ihr Angebot, dass ich während ihrer Abwesenheit ihr Auto nutzen kann, wurde von mir freudig zur Kenntnis genommen. Gestern nun wollte ich das große Kaufhaus am Hermannplatz besuchen. Wenn ich eine federleichte Depression erahne, fahre ich immer an Orte, die Elend und Stillstand präsentieren. Das baut mich auf, ich spüre sofort positive Energie. Ein Warenhaus im Wachkoma, der Görlitzer Park, auch Baustellen ohne Bauarbeiter sind Stimmungsaufheller für mich. Dann spüre ich, wie gut es mir geht.

Illustration von Felina Matzdorf

Da es regnete, beschloss ich, das gepflegte rote Auto zu nehmen, anstatt wie sonst den ÖPNV. So spare ich Zeit und Nerven. Nach dem Anschnallen sah ich den Haftzettel am Lenkrad: Bitte Tanken! Super E10! Wenig Benzin! Gute Fahrt! Okay, also erst einmal für 72,35 Euro tanken. Als ich wenig später in die Buschkrug­allee einbog, stand ich ordnungsgemäß in einer langen Reihe von Karossen. Ein Müllauto blockierte die Fahrbahn. Als ich dieses Hindernis nach 15 Minuten passierte, wunderte ich mich, wie entspannt die Müllmänner, Entschuldigung, die Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft, aussahen. Ach, Du lieber Engel! weiterlesen

Basteln mit Rolf

Vogel Strauß

Es stimmt nicht, dass der Vogel Strauß bei Gefahr den Kopf in den Sand steckt!
Mein Bastelvorschlag »Rudolph« hatte mal wieder Resonanz, deshalb nun ein weiteres zusammensteckbares Tier.
Dafür brauchen wir Papier, dünne (Well-)Pappe, eine Schere, einen Bleistift, eventuell noch Pinsel und Farben und dazu auch noch Lust zum Pfriemeln.
Die wenigen Elemente werden entweder gleich mit dem Bleistift auf geeignete Pappe übertragen oder erst einmal auf Zeichenpapier, das dann zum Übertragen genutzt wird. Teile sorgfältig ausschneiden und zusammenfügen. Die Steckschlitze sollten gerade nur so breit sein, wie die Stärke der verwendeten Pappe ist, damit alle Teile ohne Klebstoff stramm sitzen. In den Körper (K1) wird im rechten Winkel K2 gesteckt. Achtung: Die Beine B1 und B2 sind etwas unterschiedlich, womit eine Laufbewegung angedeutet wird (s. Bild). Die Beine kommen in die etwas schräg verlaufenden Schlitze, die dem Strauß damit eine bessere Standfestigkeit geben.
Wer mag, nimmt alles wieder auseinander und kann das Tier so besser kolorieren.

Fragen an rolf(at)kuk-nk.de

Februar im Flutlichtschein

Der »SV Tasmania« startet ins zweite Halbjahr der Oberligasaison

Vorbereitungsspiele können schon eine echte Belastung sein – für die Fußballer sind sie eine Quälerei, die sie mit ohnehin schweren Beinen wegen der vielen Trainingseinheiten bestreiten müssen. Dementsprechend unberechenbar sind die Leistungen in den Testpartien, auch wenn »größere« gegen kleinere Vereine spielen. Fans, die »auf Entzug« wegen der Winterpause zu diesen Partien pilgern, kriegen dabei oft sportliche Magerkost geboten – und das wie aktuell natürlich auch noch bei unangenehmen Witterungsbedingungen.

TASMANIA gegen Hertha BSC II.     Foto: Hagen Nickelé

All das trifft auch in diesem Jahr wieder auf das Programm des »SV Tasmania« zu, der sich auf den Start ins zweite Halbjahr der NOFV-Oberliga Nord vorbereitet. Gegen höherklassige Testspielgegner – die Regionalligisten »VSG Altglienicke« (1:4) und »Hertha BSC II« (1:7) – gab es dabei ebenso eine deutliche Niederlage wie gegen das eine Liga tiefer spielende Team von »Türkspor« (1:4). Beim »1. FC Wilmersdorf« gelang dann aber Ende Januar zumindest ein 3:1-Erfolg. Februar im Flutlichtschein weiterlesen

Petras Tagebuch

Kassenbehandlung

Als ich zu Beginn des Jahres zu einer Routineuntersuchung beim Arzt war, sagte man mir, nachdem ich meine Krankenkassenkarte in das Lesegerät steckte, dass ich nicht behandelt werden kann, die Karte sei gesperrt.
Das überraschte mich, denn die Versicherungsbeiträge gehen regelmäßig ab, ich konnte mir beim besten Willen nicht erklären, was passiert sein könnte.
Die Sprechstundenhilfe empfahl mir, bei der Krankenkasse anzurufen. Das tat ich und erreichte nach etwa 20 Minuten eine Mitarbeiterin. Ich schilderte ihr mein Problem und sie konnte mir schnell sagen, wo das Problem lag. »Wir haben Ihnen einen Brief geschrieben, in dem wir ein neues Passbild fordern. Das Bild ist bisher nicht eingegangen und die Karte wurde gesperrt. Ich kann da nichts machen.« Petras Tagebuch weiterlesen

Auszeichnung für besonderes Engagement

Neuköllner Ehrennadel für Brigitta Polinna und Thomas de Vachroi

Brigitta Polinna und Thomas de Vachroi (Mitte) mit Stadträten und BVV-Vorsteher.   Foto: mr

Die alljährliche feierliche Verleihung der Neuköllner Ehrennadel im weihnachtlich geschmückten Festsaal des Britzer Schlosses zählt zu den schönsten Ereignissen im Bezirk. Die höchste Ehrung wird Persönlichkeiten zuteil, die sich in besonderer Weise im Bezirk engagieren.
Am 14. Dezember wurden Brigitta Polinna und Thomas de Vachroi ausgezeichnet. Die Ehrungen nahmen Bezirksbürgermeister Martin Hikel und Bezirksverordnetenvorsteher Karsten Schulze vor, der sich freute, neben den Angehörigen und Freunden der Geehrten auch einige Bezirkspolitiker und alle Bezirksstadträte als Gäste begrüßen zu können.
Für die musikalische Umrahmung sorgten Schülerinnen und Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums. Auszeichnung für besonderes Engagement weiterlesen

Es geht nur zusammen

Unsere demokratische Gesellschaft steht vor großen Herausforderungen. Zusätzlich zur Angst um die soziale Sicherheit verbreitet sich Angst vor dem Verlust der bürgerlichen Freiheit, der Ausgrenzung Andersdenkender bis hin zu Diffamierung und Gewalt.
Es gilt, die Lähmung zu überwinden, die der starke Rechtsruck als vermeintliche Antwort auf die Probleme erzeugt hat.
Die starke Spaltung der Gesellschaft kann nur überwunden werden, wenn soziale Gerechtigkeit als wichtiger Bestandteil unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung begriffen wird. Dazu gehört Wachheit und starker Mut, auch zum parteiübergreifenden Handeln.
Vor allem ist es an allen Bürgerinnen und Bürgern, sich aktiv dafür einzusetzen, dass die Teilnahme am politischen Diskurs, das Bemühen um Auseinandersetzung und Einvernehmen auch Teilhabe am gesellschaftlichen Reichtum bedeutet.

Thomas Hinrichsen

Neues Jahr, neue Regelungen

Das ändert sich im neuen Jahr

 

Das neue Jahr bringt einige Entlastungen, aber auch viele Kostensteigerungen.
So gibt es fünf Euro Kindergeld mehr pro Kind, der Kinderfreibetrag bei der Einkommensteuer erhöht sich um 60 Euro auf 3.336 Euro bei Alleinerziehenden oder 6.672 Euro bei verheirateten Paaren. Das Wohngeld Plus steigt ebenfalls, im Schnitt um 15 Prozent oder 30 Euro pro Haushalt. Zudem sollen mehr Menschen überhaupt einen Anspruch haben. Dafür werden die Einkommensgrenzen und anrechenbaren Mieten angehoben.
Beim Bürgergeld und bei der Sozialhilfe gibt es 2025 eine Nullrunde. Es bleibt bei 563 Euro für Alleinlebende, 506 Euro je Partner in Bedarfsgemeinschaften und in den anderen Stufen entsprechend.
Für Rentner gibt es voraussichtlich ein Plus von 3,5 Prozent. Die genaue Höhe legt das dann amtierende Kabinett erst im Frühjahr fest. Neues Jahr, neue Regelungen weiterlesen

Altbau saniert und Neubau geplant

Die evangelische Schule ist für die Zukunft gerüstet

Mit einer Feierstunde, an der auch viele ehemalige Absolventen teilnahmen, hat die evangelische Schule am 5. Dezember den Abschluss der Renovierungsarbeiten an ihren Gebäuden begangen. Sechs Millionen Euro wurden dabei in den letzten vier Jahren verbaut.

Bürgermeister und Schulstadträtin mit den Schulleitern     Foto: mr

Es sei keine leichte Aufgabe gewesen, eine solche Sanierung während des laufenden Schulbetriebs zu stemmen, viel Planung und Organisation sei dafür nötig gewesen, sagte Schulleiter Thorsten Knauer-Huckauf und bedankte sich bei den Lehrkräften und allen Mitarbeitern aus der Verwaltung und dem Technikbereich für die Geduld und die gute Zusammenarbeit.
»Viele Menschen müssen bei so einer Aufgabe miteinander arbeiten und sich aufeinander verlassen«, sagte Bezirksbürgermeister Martin Hikel in seinem Grußwort. Er betonte, wie wichtig die Sanierung von Schulgebäuden sei, um eine gute schulische Atmosphäre zu schaffen.
Fast 900 Schüler lernen an der Schule von der Grundschule bis zum Abitur. Das Hauptgebäude steht in der Mainzer Straße 47. Dahinter wurde 2008 ein Erweiterungsbau an der Reuter­straße für die ersten bis dritten Klassen und den Hort fertiggestellt. Die Schüler der gymnasialen Oberstufe werden vorwiegend im Gemeindehaus der Genezareth-Gemeinde unterrichtet, wo es aber weder eine Sporthalle noch genügend Fachräume gibt. Für sie soll nun auf dem Werkhof des Alten St. Jacobi Friedhofs ein mehrgeschossiger Neubau entstehen, der voraussichtlich im Jahr 2028 in Betrieb genimmen werden kann. mr

Direktkandidaten für den Bundestag

Redaktionelle Anmerkung und Fragen

an Ferat Koçak (Die Linke) und Ottilie Klein (CDU)

Für die Wahl zum Deutschen Bundestag stellt die Kiez und Kneipe Neukölln in der aktuellen und der folgenden Ausgabe den Neuköllner Direktkandidaten ausgewähl­ter Parteien Platz zur Verfügung, um sich selbst darzustellen.

Der Reichstag – Sehnsuchtsort der Politiker.    Foto: mr

Befragt werden die Kandidaten von SPD, GRÜNEN, CDU und LINKEN. Diese Parteien haben wir bewusst ausgewählt.
Wir haben eine Blattlinie und eine gewisse Richtung unserer Berichterstattung. Da wir unsere Verantwortung im Meinungsbildungsprozess sehr ernst nehmen, behalten wir uns vor, wie viel Platz wir der Berichterstattung über Parteien einräumen.
Dieser Platz, den wir den Parteien einräumen, ist Pressearbeit. Unsere Redakteure arbeiten alle unentgeltlich, somit handelt es sich um freie Pressearbeit. Auch hierdurch behalten wir uns vor, wie viel Platz und Aufwand wir der Berichterstattung über gewisse Phänomene und Gruppierungen gewähren. Einigen möchten wir dies bewusst nicht für ihre Selbstdarstellung zur Verfügung stellen. Direktkandidaten für den Bundestag weiterlesen

Schneller-Bauen-Gesetz

Weniger Bürokratie und mehr Wohnungen?

Während in den Flächenländern die Kleinstädte veröden, hat Berlin ein »Schneller-Bauen-Gesetz« beschlossen. Darin werden den Bezirken kurze Genehmigungsfristen auferlegt, und bei strittigen Projekten übernimmt gleich der Senat. Aber es gibt viel Kritik.

Schneller-Bauen-Gesetz bedroht das Flugfeld.    Foto: mr

Was soll sich ändern? Mit einem »Artikelgesetz« wird in diverse andere Gesetze eingegriffen und dem Wohnungs- und Schulbau Vorrang eingeräumt.
Zuständigkeiten: Das Eingriffsrecht des Senats beziehungsweise der Senatsbehörden gegenüber den Bezirken – insbesondere bei städtebaulichen Projekten – wird betont. (Strittige Genehmigungsverfahren sollen auf Senatsebene entschieden werden.) Allerdings fehlt die »Sachnähe« der bezirklichen Ämter.
Gesamtstädtisches Interesse: Der Senat kann bereits Bauvorhaben ab 50 Wohnungen an sich ziehen – auch gegen den Willen der stärker an einer einvernehmlichen Planung orientierten Bezirke. Schneller-Bauen-Gesetz weiterlesen

Neuköllner Alltägliches

Nachrichten aus Neuköllner Zeitungen vor 100 Jahren, bearbeitet von M. Rempe

Neuköllner Tageblatt – Donnerstag, 1.1.1925
Die Berliner Bevölkerung hat durch Zuzug, besonders von Osten, zugenommen und die Zahl von 4 Millionen Seelen überschritten. Die größte Zunahme in den letzten vier Jahren sind zu verzeichnen in Charlottenburg, Wilmersdorf, Steglitz, Zehlendorf und Reinickendorf.

Neuköllnische Zeitung – Mittwoch, 7.1.1925
Ein neuer Konfektionsstern. Die Farbenskala der »Konfektionssterne« – Gelbstern, Blaustern usw. – ist um eine weitere Schattierung vermehrt worden. Bisher wurde vom Mannequin, auch von dem, der für besondere Größen geeignet sein mußte, eine gewisse Schlankheit gefordert. Aber es gibt auch wohlbeleibte Damen, die Kleider kaufen, und auch diese wollen beurteilen können, wie ihnen ein Kostüm steht. Man hat daher in Paris den Typ des dicken Mannequins, den sogenannten »Ultraviolettstern«, geschaffen, und das Erscheinen dieser umfangreichen Probierdamen gestaltete sich zu einem wahren Triumph. Bei einer Modevorführung wurden Modelle gezeigt, die von einem schlanken Mannequin und mit geschickten Abänderungen von einem dicken Mannequin getragen wurden, und die starken Damen fanden viel größere Begeisterung als die dünnen, denn die Frauen, die nicht über das vorgeschriebene Mindestmaß der Taille verfügen, waren entzückt, Kleider zu sehen, die zu ihren Figuren paßten. Neuköllner Alltägliches weiterlesen

Kaffee gegen Kälte 2025

Fünf Bezirke wetten zusammen für die Kältehilfe

Die Kaffeewette gegen die Kälte geht in eine neue Runde. Diesmal nicht nur in Neukölln und Reinickendorf, 2025 wetten auch die Bezirke Lichtenberg, Spandau und Tempelhof-Schöneberg mit: Mit dem Ziel möglichst viel Kaffee für die Einrichtungen der Kältehilfe in ihren Bezirken zu sammeln, damit eine große Geldspende obendrauf kommt.

Jede Spende hilft..    Foto: mr

Die Bürgermeister der Bezirke wetten dabei jeweils gegen die beiden Einzelhändler Michael Lind in Neukölln und Reinickendorf und Ralf Oelmann in Lichtenberg, Spandau und Tempelhof-Schöneberg. Jeder Bezirk, der es schafft, 500 Kaffeepäckchen zu sammeln, erhält vom jeweiligen Einzelhändler 2.500 Euro zusätzlich für die Kältehilfe.
Gesammelt wird im Zeitraum vom 8. bis 20. Januar. Der gespendete Kaffee kann in den Pförtnerlogen der Rathäuser in den beteiligten Bezirken abgegeben werden. Kaffee gegen Kälte 2025 weiterlesen

Das Eis brechen – soziale Kälte überwinden

Ein Aufruf von Thomas de Vachroi

Thomas de Vachroi bei der Ehrennadelverleihung.   Foto: mr

Es ist wichtig, dass wir uns um obdachlose und Menschen in Not kümmern, nicht nur während der Kältesaison, um ihre Gesundheit und Sicherheit zu gewährleisten.
Obdachlosigkeit/Wohnungslosigkeit ist nicht nur ein soziales, sondern auch ein gesundheitliches Problem. Wohnungslosigkeit kann ebenso wie Obdachlosigkeit Krankheiten befördern.
Weil die Betroffenen Tag und Nacht draußen verbringen, werden sie krank.
Weil es keinen Ort gibt, an dem sie sich erholen können, werden sie nicht mehr gesund.
Ein nicht zu unterschätzende Faktor ist die Nahrungsmittelaufnahme. Teils aus Müllcontainern oder sogar weggeworfene Nahrungsmittel in Parkanlagen werden gegessen.
Obdachlose und arme Menschen sind nicht nur akut psychisch belastet, sondern sie altern schneller, sind öfter verletzt und verschleppen Infektionen. Viele trinken Alkohol oder nehmen andere Drogen; oft, um Schmerzen und Probleme zu verdrängen. Obdachlose und Menschen in Not gehören zu den ungesündesten Menschen in unserer Stadt und brauchen den dringenden und notwendigen Schutz unserer Gesellschaft. Das Eis brechen – soziale Kälte überwinden weiterlesen

Grüne Soße, buntes Glas und pornöse Drinks

Ganztags genießen am Richardplatz im »mausi.«

Am herrlichen Richardplatz, in der ehemaligen Pizzeria »Sunuraghe« mit ihrem schönen Vorgärtchen und dem L-förmigen Gastraum mit seinem langen Tresen sind seit Herbst die Mausis los. Die Gründer Romy Gaines und Dustin Franke, versiert und beliebt unter anderem durch die »Torte«-Bar (die KuK empfahl sie im letzten Heft), und die Managerinnen Cindy und Alisa verbinden Künstlerbar, Familiencafé und Kiezrestaurant – und das alles gemischt. Croissants und Kaffee am Morgen, gesund-herzhafte Tellergerichte ab 12 Uhr, Hausbier, Hauswein und mutig-frische Cocktails am Abend lassen wenige Wünsche offen.

Platz zum chillen und genießen.     Foto: hlb

Angenehmes Licht dank geschmackvoll-uriger Buntglasfenster-Wandlichter und Kerzen, die sich im Rohputz reflektieren, erfreut die Sinne. Vegan konsumierende, queere und genderegale/all-gender Gäste sind herzlich willkommen, aber alle anderen auch, auch, um einfach entspannt ein Buch zu lesen oder was am Rechner zu machen; Platz ist genug. »A reliable all-day hangout«, also ein verlässliches Alltags­café will »mausi.« sein – und ist es. Grüne Soße, buntes Glas und pornöse Drinks weiterlesen

»Peppi Guggenheim«

Der Leuchtturm in stürmischen Gewässern

Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand, heißt es.
Seit nunmehr 15 Jahren hat sich das »Peppi Guggenheim« als Leuchtturm für Jazzmusik in Neukölln und über die Bezirksgrenzen hinaus als Institution entwickelt. Nun ist die See stürmisch geworden und der Leuchtturm droht niedergerissen zu werden. Wie viele andere kleinere Unternehmen steht nun auch das »Peppi Guggenheim»vor einer schwierigen finanziellen Situation.

Grafik: Christoph Fuhrer

Das Guggenheim wird sich in Gottes Hand begeben, aber im Sinne von »Hilf dir selbst, so hilft dir Gott«. So ergriffen die Freunde des »Peppi Guggenheim« die Initiative. Auf »Startnext« wird ab 10. Januar zu Spenden aufgerufen, um diesem geschätzten Veranstaltungsort aus der Klemme zu helfen. Jeder Spender wäre somit ein Rettungsring und Gott, der den Untergang des Jazzleuchtturms von Neukölln verhindert. »Peppi Guggenheim« weiterlesen

von Neuköllnern für Neuköllner